23-Jähriger trug zu dick auf
Wie in „Fack ju Göhte“: Falscher Lehrer an Schule in Oberbayern entlarvt

19.05.2022 | Stand 19.05.2022, 11:46 Uhr

Ein falscher Lehrer hat sich einen Posten an einer Schule in Oberbayern erschlichen. Symbolbild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Dieser Fall erinnert etwas an den Film „Fack ju Göhte“: Mit gefälschten Dokumenten hat sich ein 23-Jähriger eine Anstellung als Lehrer an einer Schule im oberbayerischen Landkreis München ergaunert.

Der Schwindel sei nach wenigen Wochen aufgeflogen, weil der junge Mann bei seinem Lebenslauf wohl zu dick aufgetragen hatte, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwoch berichtete. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.



Zweifel wegen Alter des Mannes

Der 23-Jährige brüstete sich laut Polizei an der Schule in Pullach gegenüber Eltern unter anderem damit, verschiedene Hochschulen und Universitäten besucht zu haben. Aufgrund des Alters des Mannes seien Eltern Zweifel gekommen. Eine 47-Jährige überprüfte einige Behauptungen des Mannes im Internet, stieß dabei auf Widersprüche und erstattete Anzeige. Als die Polizei am vergangenen Montag an der Schule anrückte und den 23-Jährigen Münchner mit den Vorwürfen konfrontierte, habe er die Tat zugegeben. Es seien auch entsprechende Beweise sichergestellt worden.



Motiv unklar - Inspiration aus „Fack ju Göhte?“


Der junge Mann unterrichtete laut Polizei an der Schule in Pullach, wo er sich als Englischlehrer beworben hatte, seit Anfang April. Um welche Schule es sich handelte, wollte der Sprecher nicht bekanntgeben. Es sei kein Gymnasium gewesen, sagte er.

Der Schwindel weckt Erinnerungen an den erfolgreichen deutschen Kinofilm „Fack ju Göhte“ mit Elyas M’Barek. Dieser spielt darin einen Bankräuber, der sich an einer Schule als Lehrer ausgibt, um nach der Beute seines letzten Raubzuges zu suchen. Zum Motiv des falschen Lehrers in Pullach war jedoch zunächst nichts bekannt. Mit den gefälschten Dokumenten hatte er sich aber zuvor bereits an einer Schule im Landkreis Starnberg beworben.

Welchen Schulabschluss der 23-Jährige hat, konnte der Sprecher nicht sagen. Der Mann sei bislang polizeilich noch nie in Erscheinung getreten. Gegen den falschen Lehrer wird nun wegen Betruges ermittelt.

dpa/cav