„Reichsbürger“ mit selbstgemachten Autokennzeichen, Arbeiter fängt in Trafohäuschen Feuer und schwebt in Lebensgefahr, Raubüberfall auf Rentnerin – Tatverdächtiger hinter Gittern, 19-Jähriger verletzt Vater mit dem Messer, Rasierklingen-

30.11.2016 | Stand 09.10.2019, 3:41 Uhr

„Reichsbürger“ mit selbstgemachten Autokennzeichen Wegen verschiedener Verstöße ermittelt die Polizei gegen einen 53-jährigen Mann aus Berlin. Beamte hatten den Autofahrer gestern in Bad Reichenhall angehalten, weil er Phantasiekennzeichen an seinem Pkw angebracht hatte. Der 53-Jährige Fahrer händigte dabei auf Verlangen eine mehrseitige „Urkunde in Staatsangehörigkeitsangelegenheiten“ aus.

„Reichsbürger“ mit selbstgemachten Autokennzeichen

Wegen verschiedener Verstöße ermittelt die Polizei gegen einen 53-jährigen Mann aus Berlin. Beamte hatten den Autofahrer gestern in Bad Reichenhall angehalten, weil er Phantasiekennzeichen an seinem Pkw angebracht hatte. Der 53-Jährige Fahrer händigte dabei auf Verlangen eine mehrseitige „Urkunde in Staatsangehörigkeitsangelegenheiten“ aus. Einen Führerschein oder Personalausweis konnte oder wollte er nicht vorzeigen. Der „Reichsbürger“ gab gegenüber den Polizeibeamten an, dass er die Bundesrepublik Deutschland sowie die meisten Gesetze und Organe nicht anerkennt, er sei Preuße und nicht deutscher Staatsangehöriger. Im Laufe des Gesprächs händigte er dann den Fahrzeugschein für seinen Pkw aus, auf dem er jedoch Veränderungen hinsichtlich des Kennzeichens vorgenommen hatte. Im weiteren Verlauf stellten die Polizisten fest, dass das Fahrzeug auch nicht mehr ordnungsgemäß zugelassen ist, da es vor gut einem Jahr aufgrund fehlenden Versicherungsschutzes stillgelegt wurde. Seit diesem Zeitpunkt fährt er mit den eigenen Kennzeichen, die er sich extra hat prägen lassen. Außerdem ergab sich aufgrund seiner Angaben der Verdacht, dass er nicht mehr im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Dafür sind jedoch noch weitere Ermittlungen notwendig. Jetzt laufen mehrere Anzeigen gegen den 53-Jährigen, der Fahrzeugschein und die Kennzeichenschilder wurden sichergestellt. Die Schilder sind denen ähnlich, die im Deutschen Reich zwischen 1906 bis 1945 ausgestellt wurden. Der Mann wartet nun auf ein – so wörtlich – "Geschäftsangebot“ der Staatsanwaltschaft. Akzeptieren könne er dies jedoch nicht, weil es für ihn keine Gültigkeit habe. Nach den polizeilichen Maßnahmen, bei denen er sich diskussionsfreudig aber stets höflich zeigte, wurde der 53-Jährige wieder entlassen.

Arbeiter fängt in Trafohäuschen Feuer und schwebt in Lebensgefahr

Bei Reinigungsarbeiten in einem Trafohäuschen in Schwabach hat sich eine Person heute Nachmittag schwere Brandverletzungen zugezogen. Die Mitteilung über den Arbeitsunfall ging bei der Polizei gegen 14.15 Uhr ein. Der schwerverletzte Mann war nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei damit beauftragt, ein Trafohäuschen zu säubern. Der Arbeiter fing dabei aus noch unbekannten Gründen Feuer und kam nach seiner notärztlichen Versorgung mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Er schwebt nach ersten Informationen in Lebensgefahr. Der Unfall zog einen massiven Stromausfall in Teilen Schwabachs nach sich.

Raubüberfall auf Rentnerin – Tatverdächtiger hinter Gittern

Im März wurde wie damals berichtet eine 86-jährige Rentnerin in ihrem Haus in Ottobrunn von einem unbekannten Täter überfallen und beraubt worden. Gestern wurde er nun verhaftet.

Der Mann klingelte an einem Märzabend an der Haustür der Rentnerin und verschaffte sich, nachdem ihm geöffnet worden war, brutal Zutritt ins Haus. Dabei stieß er die Rentnerin trotz deren Gegenwehr zurück ins Haus und schlug auf sie ein. Durch die Schläge und den Sturz erlitt sie erhebliche Verletzungen und verlor kurzfristig das Bewusstsein. Der Täter raubte den Schmuck und flüchtete. Die Rentnerin ließ er hilflos zurück.

Aufgrund der Massivität des Vorgehens sowie das Zurücklassen des niedergeschlagenen und bewusstlosen Opfers in hilfloser Lage ist die Tat durch die Staatsanwaltschaft München als versuchter Raubmord eingestuft worden.

Im Zuge der spurentechnischen Abarbeitung durch die Kriminalpolizei, konnte letztlich eine nach derzeitigem Ermittlungsstand tatrelevante DNA-Spur gesichert werden. Ein Suchlauf in der DNA-Datei ergaben Treffer mit einer Tatortspur aus einem Einbruch in einem Getränkemarkt sowie einer Gaststätte in Ottobrunn. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen konnte dem Täter dieser beiden Taten ein weiterer Einbruch in den Getränkemarkt zugeordnet werden. Über eines der Beutestücke aus einem der oben genannten Einbrüche konnte letztlich ein Tatverdächtiger ermittelt werden. Aufgrund der Gesamtumstände war von einem dringenden Tatverdacht auszugehen, weshalb die Staatsanwaltschaft München beim zuständigen Ermittlungsrichter einen Haftbefehl gegen diese Person wegen versuchten Mordes erwirkte.

Gestern nun konnte der Tatverdächtige in München-Neuperlach verhaftet werden. Der 22-Jährige räumt die ihm zur Last gelegten Einbrüche ein, bestreitet jedoch den Raubüberfall auf die 86-Jährige. Aus ermittlungstaktischen Gründen sind weitere Angaben zum genauen Ablauf der Ermittlungen sowie der Spurenlage nicht möglich.

19-Jähriger verletzt Vater mit dem Messer

Am vergangenen Sonntag gegen 21.45 Uhr wurde ein Kinderarzt, der mit seinem Fahrrad in der Münchner Isarvorstadt unterwegs war, durch Hilferufe auf eine Gruppe von vier Personen aufmerksam. Er hielt an und erkannte, dass ein Mann aus der Gruppe eine stark blutende Verletzung im Oberkörperbereich aufwies und leistete sofort Erste Hilfe.

Die Polizei stellte vor Ort fest, dass es sich bei dem Verletzten um einen 37-jährigen Bulgaren handelte, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt. Bei den weiteren drei Personen handelte es sich um dessen Familienmitglieder. Der 37-Jährige kam in ein Münchner Krankenhaus. Dort wurde eine Stichverletzung diagnostiziert, die operativ versorgt werden musste. Derzeit besteht keine Lebensgefahr mehr. Nach der ersten Einschätzung ist davon auszugehen, dass die Versorgung durch den Kinderarzt lebensrettend war. Aufgrund des Verletzungsbildes übernahm die Mordkommission München die Ermittlungen. Hierbei machten die anwesenden Familienangehörigen widersprüchliche Angaben. Im Zuge der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass es einen Familienstreit in der gemeinsamen Wohnung gegeben hatte. Der 19-jährige Sohn verletzte dabei seinen Vater mit einem Messer. Bei seiner Vernehmung durch die Münchner Mordkommission räumte er die Tat ein.

Rasierklingen-Knacki in die Psychiatrie eingewiesen

Nachdem ein Untersuchungshäftling am vergangenen Sonntag wie berichtet in der Justizvollzugsanstalt Memmingen einen Beamten angegriffen hatte, wurde er heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen den Untersuchungshäftling wird wegen des lebensbedrohlichen Übergriffs unter dem Verdacht eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt.?Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Memmingen erließ gegen den 21-jährigen Mann einen Unterbringungsbefehl. Deswegen wurde er von der Justizvollzugsanstalt in das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren verlegt.