Auswärtssieg
ERC Ingolstadt gewinnt 4:2 bei den Grizzlys Wolfsburg

DeFazio gelingt Doppelpack

24.10.2021 | Stand 24.10.2021, 19:25 Uhr

Erzielte seine Saisontore fünf und sechs: ERC-Stürmer Brandon DeFazio. Foto: Traub (Archiv)

Von Alexander Petri

Wolfsburg/Ingolstadt – Dank eines Doppelpacks von Brandon DeFazio hat der ERC Ingolstadt am Sonntag mit 4:2 (2:0, 1:2, 1:0) bei den Grizzlys Wolfsburg gewonnen. Nach sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen haben die Panther nun den Anschluss an die direkten Play-off-Plätze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hergestellt.

Den Ingolstädtern gelang ein Traumstart, indem sie eines ihrer besten Drittel der gesamten Spielzeit aufs Eis legten. Mit kluger Puckkontrolle, präzisem Passspiel und Laufbereitschaft schnürten sie die Grizzlys, die aufgrund von Verletzungen und Sperren für Spencer Machacek und Darren Archibald nur mit drei Sturmreihen antreten konnten, fast durchgängig in deren Defensivzone ein. Die frühe Führung nach gerade einmal 67 Sekunden – ein bislang seltenes Gefühl in dieser Saison – spielte ihnen dabei in die Karten: Frederik Storm erkämpfte sich die Scheibe und zog zum Tor, den Nachschuss stocherte Brandon DeFazio zum Ingolstädter 1:0 über die Linie (2.).

Während Karri Rämö im ERC-Tor weitgehend beschäftigungslos blieb, war sein Gegenüber Dustin Strahlmeier bei den Versuchen von Daniel Pietta, Wayne Simpson (beide 9.) und vor allem Louis-Marc Aubry (10.) gefordert. Machtlos war der Wolfsburger Schlussmann allerdings, als Justin Feser eine scharfe Hereingabe von Ben Marshall zum 2:0 für die Panther ins Tor lenkte (12.). Mirko Höfflin hatte Strahlmeier dabei geschickt die Sicht genommen.

Die Panther hätten die Partie sogar bereits frühzeitig entscheiden können, wenn David Warsofskys Querpass einen Abnehmer gefunden hätte (17.), Leon Hüttl nicht an Strahlmeier gescheitert wäre (20.) und Feser das Zuspiel DeFazios kurz vor dem Tor nicht verpasst hätte (22.). So blieb Wolfsburg im Spiel – und kam wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer: Nur Sekunden, nachdem Emil Quaas wegen hohen Stocks auf der Strafbank Platz genommen hatte, traf Liga-Topscorer Chris DeSousa nach einem Doppelpass durch die ganze ERC-Abwehr (23.).

Den Grizzlys gab der Treffer deutlichen Rückenwind: Dominik Bittner stiftete mächtig Chaos mit seinem Schuss ans Außennetz, der vors Ingolstädter Tor sprang (28.), doch die Panther konnten sich befreien. Kurz darauf rettete Rämö stark mit der Fanghand gegen den völlig freistehenden Anthony Rech (29.).

Der Ausgleich lag in der Luft – doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach toller Vorarbeit von Storm musste DeFazio den Puck nur noch zum 3:1 einschieben (29.). Die Wolfsburger hatten zu diesem Zeitpunkt mit Julian Melchiori und Steven Raabe zwei Verteidiger verletzungsbedingt verloren, doch der ERC schaffte es nicht, das auszunutzen. Jerome Flaake (34.) und Warsofsky (36.) vergaben die besten Gelegenheiten.

Effizienter waren die Grizzlys: DeSousa fand Rech, den die komplette Panther-Defensive aus den Augen verloren hatte, und der Franzose erzielte den neuerlichen Wolfsburger Anschlusstreffer (39.). Glück hatten die Panther kurz vor der zweiten Pause, als Ryan Button in Überzahl den Puck an den Pfosten setzte (40.).

„Wir müssen clever spielen“, forderte Feser für den Schlussabschnitt, doch das gelang zunächst nur bedingt. Die Grizzlys waren dem 3:3 ziemlich nahe: Rämö parierte in Unterzahl mit dem Schoner gegen Fabio Pfohl (49.), ehe Gerrit Fauser ein Solo nicht krönen konnte (50.). Für Beruhigung der Ingolstädter Nerven sorgte dann jedoch Aubry, der einen Fehler Strahlmeiers zum 4:2 nutzte (52.). Die Gastgeber rannten danach verzweifelt an, doch das Panther-Bollwerk hielt.

DK


Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Melchiori, Krupp; Möser, Bittner; Wurm, Button; Raabe – Rech, DeSousa, Hungerecker; Furchner, Fauser, Mingoia; Pfohl, Festerling, Busch; Reichel.
ERC Ingolstadt: Rämö – Bodie, Warsofsky; Wagner, Marshall; Quaas, Hüttl; Gnyp – Bourque, Aubry, Simpson; DeFazio, Feser, Storm; Höfflin, Pietta, Flaake; Henriquez, Soramies, Stachowiak.
Schiedsrichter: Iwert/Rohatsch. – Tore: 0:1 DeFazio (2.), 0:2 Feser (11./PP1), 1:2 DeSousa (23./PP1), 1:3 DeFazio (29.), 2:3 Rech (39.), 2:4 Aubry (52.). – Strafminuten: 6/6. – Zuschauer: 1742.