Projekt „MaterialLoop“
Großauftrag mit Rücknahme-Garantie: Audi setzt verstärkt auf Recycling-Aluminium

10.01.2024 | Stand 11.01.2024, 6:20 Uhr

Aluminium von AMAG im Audi-Werk in Györ. Foto: AMAG

Der Ingolstädter Autohersteller Audi stärkt die Kreislaufwirtschaft bei der Fahrzeugherstellung weiter. Dabei arbeitet die Volkswagen-Tochter schon seit einigen Monaten unter dem Projektnamen „MaterialLoop“ mit Partnerunternehmen aus der Recyclingbranche und der Zulieferindustrie zusammen.



Wie die im österreichischen Ranshofen ansässige AMAG (Austria Metall AG) am Dienstag mitteilte, unterzeichneten Audi und AMAG dazu den bislang größten Vertrag in der Firmengeschichte des Aluminium-Konzerns. Der Vertrag läuft über mehrere Jahre. Das genaue Volumen wurde nicht genannt.

Lesen Sie dazu auch: Jörg Schlagbauer neuer stellvertretender Audi-Aufsichtsratschef

Zertifizierung garantiertNachhaltigkeit

Im Rahmen dieses nun besiegelten Großauftrags liefert die AMAG Aluminium in Bändern, das dann bei der Auto-Herstellung sowohl für Außenhautbauteile als auch für Innenstrukturbauteile verwendet werden kann. Das Aluminium ist nach dem ASI-Standard zertifiziert, was bedeutet, dass bei der Produktion und Verarbeitung besonders nachhaltig vorgegangen wird. Wesentlicher Bestandteil der Vereinbarungen ist auch, dass die AMAG von Audi den bei der Verarbeitung des Aluminiums – die zuerst im ungarischen Audi-Werk in Györ stattfindet – entstehenden Aluminiumschrott wieder zurücknimmt. Er wird dann in Ranshofen recycelt.

„Der bisher größte Auftragserfolg mit unserem langjährigen Kunden Audi ist eine erfreuliche Bestätigung unserer Qualität sowie Zuverlässigkeit“, sagte dazu Helmut Kaufmann, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand der AMAG: „Dieser Auftrag ist ein wesentlicher Meilenstein in der Umsetzung unserer Automobil-Strategie mit Schwerpunkt auf hochqualitative, innovative und nachhaltige Spezialprodukte.“

AMAC beliefertverschiedene Branchen

Die AMAG ist der führende österreichische Produzent von Aluminium, das in verschiedenen Industrien wie der Flugzeug-, Automobil-, Sportartikel-, Beleuchtungs-, Maschinenbau-, Bau- und Verpackungsindustrie gebraucht wird. Die technologischen Kernkompetenzen liegen im Gießen, Walzen, Wärmebehandeln, Fräsen, Oberflächenveredeln und Recyceln. Seit der Übernahme der Aircraft Philipp Übersee GmbH & Co. KG vor zwei Jahren ist die AMAG Gruppe auch in Übersee im bayerischen Landkreis Traunstein vertreten. Der Fokus der dortigen AMAG Components liegt auf der Luftfahrtindustrie. Die AMAG Austria Metall AG hat dort nach dem Einstieg im Oktober 2020 im Dezember 2021 auch die restlichen 30 Prozent an der deutschen Aircraft Philipp (ACP) mit Sitz in Übersee am Chiemsee übernommen und wurde damit zum Januar 2022 zur Alleineigentümerin des 2001 gegründeten Standorts in Oberbayern. Für das Jahr 2022 meldete die AMAG mit ihren rund und rund 2200 Mitarbeitern einen Absatz von 442.000 Tonnen Aluminium und einen Umsatz von 1,72 Milliarden Euro.