Ethereum Merge fixiert Mit Ethereum 2.0 startet die größte Proof of Stake (PoS) Blockchain

19.09.2022
−Foto: Pixabay

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Die Kryptowährungen haben in den letzten Monaten – genauso wie die Börse – sehr turbulente Zeiten durchlebt. Momentan beruhigt sich der Markt und die Coins stabilisieren sich langsam. Nach wie vor steht Bitcoin unangefochten an der ersten Stelle, wenn es um die Marktkapitalisierung geht. Mitbewerber Ethereum rangiert als zweitgrößte Cyberdevise auf dem Silberpodest und ist bisher sehr gut durch die Krypto-Krise gekommen. Laut Experten könnte die Nummer zwei langfristig der Nummer eins den Platz streitig machen, denn Ethereum (ETH) kam Anfang des Jahres auf eine Marktkapitalisierung von ganzen 399 Milliarden Dollar. Das quelloffene System bietet das Anlegen, Verwalten und Ausführen von Programmen oder Verträgen (Smart Contracts) in einer eigenen Blockchain an. Damit hat Ethereum einen sehr gut funktionierenden Gegenentwurf zur klassischen Client-Server-Architektur. Mit ein Grund, warum die Ethereum Prognose bei Finanzexperten derzeit wieder Fahrt aufnimmt. Zudem steht bei dieser Kryptowährung ein Merge bevor. Das heißt, dass aus der aktuellen Proof-of-Work-Blockchain im September eine Proof-of-Stake-Blockchain wird. So wird weniger Energie verbraucht und auch das beflügelt die Anleger und Investoren.

Lang ersehnter Ethereum-Merge

Die erste Phase des langerwarteten Ethereum-Merge wird am 6. September initiiert. Der Merge wird auf der Beacon Chain mit dem Bellatrix-Update aktiviert. Voraussichtlich wird die Blockchain am 15. September zu Proof-of-Stake (PoS) wechseln. So soll mit dem finalen Upgrade namens Paris aus der aktuellen Proof-of-Work-Blockchain (PoW) schließlich eine PoS werden. Hauptgrund für den Wechsel ist der massiv reduzierte Energieverbrauch der neuen Technologie. Laut Berechnungen der Ethereum Foundation wird durch die Umstellung 99,95 Prozent weniger Energie verschwendet werden. Zudem werden auch neue Funktionen auf der Blockchain verfügbar sein.

Kryptos werden grüner

Durch das Ersetzen des Minings durch Staking wird Ethereum nicht nur effizienter, sondern auch der CO2-Fußabdruck von Ethereum wird damit fast gänzlich reduziert. Dieser Umweltgedanke ist für viele Anleger ein wichtiger Aspekt. ETH ist mit dem Merge langfristig stark aufgestellt:

  • Die Ethereum-Blockchain könnte langfristig als "Computer der Welt" agieren
  • Stablecoins oder DeFi-Programme und Spiele haben die Option, auf dieser Technologie aufzubauen
  • Der NFT-Trend hat Ethereum weit nach vorne gebracht
  • Weitere Netzwerkeffekte sind derzeit bereits im Laufen, zeichnen sich jedoch noch nicht konkret ab
  • Expertenschätzungen lassen den Kurs von Ethereum auf 30.000 bis 40.000 US-Dollar ansteigen, ohne jedoch einen genauen zeitlichen Horizont festzulegen

Tausende Investoren haben seit dem Start der Ethereum 2.0 Phase ihre Ether selbst via Coinbase, Binance und Co. in den Ethereum Deposit Contract eingezahlt. Das ist selbstverständlich auch über dezentrale Alternativen wie die Liquid Staking Anbieter Lido (LDO) oder Rocket Pool (RPL) möglich. Ethereum ist mittlerweile die größte Proof of Stake (PoS) Blockchain der gesamten Krypto-Szene. Ein Meilenstein, auf den die ganze Finanzwelt mit enormem Interesse schaut. Gestaked werden mittlerweile weit über 13 Millionen Ether, was einem Gegenwert von rund 24 Milliarden US-Dollar entspricht. Anleger haben momentan nicht die Möglichkeit, diese gestakten ETH zu transferieren. Dies stellt eine Verknappung des Ethereum Angebots dar, denn jeder einzelne gestakte Ether Token trägt dazu bei, dass das Gesamtangebot an Ethereum verringert wird. Dadurch steigt der ETH-Kurs automatisch nicht nur, wenn die Nachfrage steigt, sondern auch wenn sie gleichbleibt. Anleger müssen sich aber keine Sorgen machen, die 13 Millionen Ether Token kann man nach dem Merge wieder handeln. Zwar wird das nicht direkt nach dem Merge möglich sein, aber derzeit ist geplant, dass es nach 6-12 Wochen Wartezeit wieder Zugriff für die Staker auf ihre ETH geben wird. Das Ethereum-Entwicklerteam hat sich bewusst für diese Vorkehrung entschieden, damit es nicht zu einem plötzlichen Abverkauf der Kryptowährung kommt.

Angst vor dem Abverkauf ist durch viele Sicherheitsmaßnahmen unbegründet

Die Angst vor einem Ethereum Abverkauf sollte also unbegründet sein. Jedoch könnte dieser einsetzen, sobald die Abhebungen aus dem Staking Contract freigeschaltet sind. Auch hier hat die Ethereum-Entwickler-Community Vorsichtsmaßnahmen ausgearbeitet, damit es keine Möglichkeit gibt, alle ETH gleichzeitig zu verkaufen. Es wird eine Warteschlange installiert, die festlegt, wie schnell Investoren ihre ETH aus dem Deposit Contract abheben können. Durch diese Regulierung soll die Ethereum 2.0 Blockchain stabil bleiben und die Sicherheit des Netzwerks kann nicht durch die hohe Volatilität beeinträchtigt werden. Zudem ist die Anzahl der abhebbaren Ether auf X/ETH pro Tag begrenzt, wobei X gleich die gesamte Anzahl der Validator Nodes geteilt durch 65.536 ist. Dieses komplexe Rechenmodell gibt vor, dass pro Tag umgerechnet rund 80 Millionen US-Dollar aus dem Staking Contract abgehoben werden können. Nimmt man hier als Referenzwert das tägliche Handelsvolumen von durchschnittlich über 15 Milliarden US-Dollar, so ist der Einfluss dieser potenziell neu auf den Markt kommenden Ether-Token vernachlässigbar für den Kurs der zweitgrößten Kryptowährung überhaupt. Zudem beanspruchen Bitcoin und Ethereum gemeinsam rund 75 Prozent der Marktkapitalisierung für sich. Allein diese Zahl zeigt, dass diese beiden Coins eine unglaubliche Marktmacht haben. Diese Dominanz legt auch offen, wer die tatsächlichen Big Player am Kryptowährungsmarkt sind. Wie sich der Merge von Ethereum langfristig in den Zahlen niederschlagen wird, bleibt abzuwarten, aber für viele Anleger ist es ein lang ersehnter Schritt, der auch seitens des Entwickler-Teams gut und ausführlich vorbereitet wurde.