Zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Das belegen die Messdaten der Wetterstation auf dem Eichstätter Campus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

14.01.2021 | Stand 14.01.2021, 7:36 Uhr
Wetterstation −Foto: upd

Das belegen die Messdaten der Wetterstation auf dem Eichstätter Campus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

(ty) Zwar hält der Winter die Region gerade fest im Griff, auf lange Sicht verzeichnen die Fachleute jedoch steigende Temperaturen. Das belegen auch die Messdaten der Wetterstation auf dem Eichstätter Campus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) im Rückblick auf das Jahr 2020. Unter Leitung der Geographie-Studentin Ulrike Richter und fachlich betreut von Professorin Susanne Jochner-Oette werten Studierende des „Arbeitskreises Wetterschau“ laufend die gewonnenen Daten und kontrollieren die Funktionstüchtigkeit der Messgeräte. Das Ergebnis für 2020: „Das vergangene Jahr war in Eichstätt das zweitwärmste Jahr seit Beginn der offiziellen Messreihen, die für die nahegelegene Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Ortsteil Landershofen bis 1951 zurückreichen“, ordnet Professorin Jochner-Oette ein. Auch im gesamten Bundesgebiet liege das Jahr 2020 (10,4 Grad) nach dem Rekordjahr 2018 (10,5 Grad) auf dem 2. Platz.

„Als Jahresdurchschnittstemperatur ermittelten wir heuer einen Wert von 10,4 Grad“, erklärt Ulrike Richter. Vergleicht man diesen Wert mit der offiziellen Klimareferenzperiode (1961-1990) ergebe sich für das gesamte Jahr 2020 eine Erwärmung von 2,5 Grad. Während der vergangene Winter 2019/20 eher mild ausfiel, sanken die Temperaturen am 30. November 2020 auf die Jahresminimaltemperatur von -7,5 Grad. Im Jahr zuvor war dies erst Ende Dezember zu beobachten. Frosttage, also Tage an denen die Temperatur unter 0 Grad sinkt, traten 2020 97 mal auf, im Jahr zuvor gab es nur 88 Frosttage. Deutschlandweit wurde die tiefste Temperatur am Funtensee im Berchtesgadener Land mit -31 Grad gemessen.

In der Nacht auf den 10. Februar 2020 erreichte Eichstätt ein Sturmtief namens Sabine, welches mit kräftigen Westwinden mit ca. 50 km/h für rund 100 Feuerwehreinsätze im gesamten Landkreis sorgte. Der Sturm entstand durch eine sogenannte Westlage, charakterisiert durch ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien und ein Hochdruckgebiet über den Azoren. Die starken Niederschläge ab Mitte Februar ließen den Altmühlpegel derart ansteigen, dass der Fluss Mitte März sogar über die Ufer trat. Der höchste Wasserstand wurde am 13. März 2020 mit 2,89 Metern erreicht.

Den Niederschlag haben die Studierenden noch genauer unter die Lupe genommen: Die Jahressumme beträgt 664,6 mm und somit rund 90 mm mehr als im vergangenen Jahr, aber dennoch deutlich weniger als im Mittel für Landershofen (773 mm). Der niederschlagreichste Monat war mit 134,8 mm der Juni. Neben dem Februar waren die Sommermonate Juni und August feuchter als die Referenzperiode.

Darüber hinaus lieferten die Temperaturdaten interessante Einbli target="_blank">www.ku.de/wetter.