Noch laufen die Abstimmungen für die Neuausrichtung – genauer Zeitplan für Umbaumaßnahmen steht noch nicht fest
Viktus mit neuem Konzept und „Kümmerer“

21.10.2021 | Stand 21.10.2021, 5:19 Uhr
Viktualienmarkt −Foto: Schmatloch

Von Ruth Stückle

Künftig wird er so heißen, wie er von Stammgästen seit jeher genannt wird: Viktus. Darüber hinaus soll er ein neues Branding bekommen, wie es neudeutsch heißt. Kurzum: Der Viktualienmarkt erhält eine neue Identität: Ein Mix aus Tradition und Moderne mit neuem Namen, eigenem Logo und neuen Angeboten. Ein zentraler Biergarten der Innenstadt mit vielfältigem Angebot soll der Viktus werden. Das Konzept dafür wird gerade ausgearbeitet. Wann die Neuausrichtung konkret umgesetzt wird, ist noch unklar. Gerüchte, dass der Markt im Januar und Februar für die bauliche Umgestaltung komplett geschlossen werde, konnte Stadtsprecher Michael Klarner auf Anfrage nicht bestätigen.

„Die Prüfung in den Fachbereichen und die internen Abstimmungen zum Konzept laufen derzeit, sind aber noch nicht in einem Stadium angelangt, das abschließend ist, oder in dem über weitere Details berichtet werden kann“, so Klarner. Sobald das ausgearbeitete Konzept vorliege, werde es dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Von dem Konzept sei auch der Zeitplan für mögliche bauliche Umgestaltungsmaßnahmen abhängig. „Dieser steht derzeit nicht abschließend fest.“

In seiner Sitzung im Oktober hat der Stadtrat der Stellenbesetzung eines „Kümmerers“ für Viktualienmarkt und Wochenmarkt zugestimmt. Die Stelle ist dem Kulturamt angesiedelt. Die Ausschreibung werde derzeit vorbereitet, die Stelle soll baldmöglich öffentlich ausgeschrieben werden. Betreiberin und damit weiter zuständig für die vertragliche Abwicklung mit den Standbetreibern und Gastronomen bleibt die Stadttochter IFG. Der beim Kulturamt angesiedelte „Kümmerer“ soll sich eng mit der IFG abstimmen. Seine Aufgabe in Sachen Viktualienmarkt ist die Bespielung mit verschiedenen Veranstaltungen wie Standkonzerten sowie eine engmaschige Begleitung der Beschicker in Qualitäts- und Angebotsfragen.

Der Ingolstädter Viktualienmarkt wurde schon einmal grundlegend reformiert. 2007 wurde der durchaus umstrittene Umbau eingeweiht. Schon damals lag das Augenmerk darauf, den Markt familienfreundlicher zu gestalten und vom Image des alkoholgeschwängerten Treffpunkts wegzubringen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen. Seit einigen Jahren wird der Markt videoüberwacht. Seitdem seien zwar Alkohol- und Gewaltexzesse zurückgegangen, der Markt habe jedoch an Attraktivität nicht gewonnen, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Stadtrat vom Juni dieses Jahres. Das Gremium hat das neue Konzept zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, es weiter auszubauen.

Im Rahmen des Innenstadtprozesses sind durch eine breite Bürgerbeteiligung viele Vorschläge und Zielsetzungen entstanden, was man in der Innenstadt verbessern kann. Einer davon ist die „Neukonzeption des Viktualienmarkts“.

Was dies alles konkret für die Pächter bedeutet? Eine Antwort darauf gab es am Mittwoch nicht. Über die Ziele der Neuausrichtung seien sie in Gesprächen informiert worden, so Klarner. „Sobald die Pläne konkreter werden, wird dieser Austausch intensiviert.“