Absturz ins Mittelmaß
Viel zu viele Fehler: FC Ingolstadt kassiert 1:4-Klatsche bei Wehen Wiesbaden

04.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:31 Uhr

Mittelfeldspieler David Kopacz (am Ball) und der FC Ingolstadt kassierten beim SV Wehen Wiesbaden die zehnte Saisonniederlage. Foto: Imago Images

Wiesbaden/Ingolstadt – Der FC Ingolstadt driftet in der 3. Liga immer weiter ins Mittelmaß ab. Die Schanzer verloren am 25. Spieltag mit 1:4 (1:2) beim SV Wehen Wiesbaden und hinken den eigenen Ansprüchen – um die vorderen Plätze der Tabelle mitzuspielen – weiterhin deutlich hinterher. „Es war einfach viel zu wenig von uns – und Wehen hat es recht einfach und gut gespielt“, befand FCI-Mittelfeldspieler Rico Preißinger.

Mann des Tages für die Gastgeber war am Samstagnachmittag Benedict Hollerbach mit drei Treffern (13./20./47). Den Schlusspunkt setzte Kianz Froese (84./Foulelfmeter). Für die Schanzer, die mit 35 Punkten weiter auf Rang neun festkleben, war Pascal Testroet zum zwischenzeitlichen 1:2 erfolgreich (24.).

Muskuläre Probleme im Oberschenkel stoppten die Rückkehr von Kapitän Tobias Schröck in die FCI-Startelf, die Trainer Guerino Capretti auf einer Position änderte. Jalen Hawkins, Ausgleichstorschütze in der Vorwoche beim 1:1 gegen Rot-Weiss Essen, ersetzte Patrick Schmidt in der offensiven Dreierreihe.

Schröck-Ersatz Nikola Stevanovic gehörte die erste Gelegenheit der Partie. Doch der Verteidiger köpfte einen Eckball von Hawkins über das Tor (7.). Die Anfangsviertelstunde verlief ansonsten intensiv, aber ereignisarm, bis Wiesbadens Ivan Prtajin von außen clever zu Hollerbach durchsteckte. FCI-Keeper Marius Funk roch den Braten und eilte aus seinem Tor – drosch allerdings am Ball vorbei, sodass Hollerbach mühelos ins verwaiste Tor einschieben konnte. Bei einem Kopfball von Florian Carstens wenig später konnte sich Funk aber auszeichnen (17.).

Doch dann war der gebürtige Aalener zum zweiten Mal geschlagen, und erneut leitete ein grober Ingolstädter Fehler das Gegentor ein. Hawkins leistete sich einen haarsträubenden Ballverlust, den Sascha Mockenhaupt für einen Steilpass auf Hollerbach nutzte. Der Stürmer drehte sich geschickt um Stevanovic herum und ließ Funk im Eins-gegen-eins keine Chance.

Dass die Schanzer zum schnellen Anschlusstreffer kamen, lag am nächsten dicken Torwartfehler: Arthur Lyska ließ eine harmlose Flanke von FCI-Außenverteidiger David Udogu fallen, und Testroet bedankte sich per Abstauber zum 1:2 – das siebte Saisontor des 32-Jährigen. Danach beruhigte sich die zunehmend wilder werdende Partie etwas.

Auf Schanzer Seite hatten Hawkins (32.) und Testroet (45.+1) noch nennenswerte Abschlüsse. Während den Hessen ein weiterer Ingolstädter Schnitzer beinahe das 3:1 beschert hätte , doch Arian Llugiqis Klärungsversuch ging über das Schanzer Gehäuse statt in selbiges (44.). Kurz nach Wiederbeginn schlug Hollerbach schließlich ein drittes Mal zu, als er Verteidiger Visar Musliu abkochte und Funk clever zum 3:1 verlud.

Stevanovic (nach Zusammenprall mit Funk angeschlagen) und Hawkins gingen vom Platz (beide 54.), während Capretti durch Patrick Schmidt und Hans Nunoo Sarpei frischen Wind im Schanzer Spiel entfachen wollte. Aber dieser stellte sich vor 3526 Zuschauern in der Brita-Arena nicht ein, auch nicht nach dem nächsten Doppelwechsel (66.). Die genesenen Justin Butler und Moussa Doumbouya kamen für Llugiqi und Udogu in die Partie.

Bjarke Jacobsen (67.), der nimmermüde Hollerbach (71.) und Lucas Brumme (77.) waren dem vierten Treffer der Hausherren deutlich näher als die Ingolstädter ihrem zweiten. Und das 4:1 sollte tatsächlich noch fallen: Nachdem Funk Emanuel Taffertshofer im Strafraum gefoult hatte, verwandelte Froese den fälligen Elfmeter zum deutlichen und verdienten Endstand. „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und die Fehler abstellen, damit wir schnellstmöglich wieder positive Ergebnisse einfahren“, zeigte sich FCI-Verteidiger Visar Musliu unzufrieden.

DK