Bauprojekte auf Prüfstand
Ingolstädter Verwaltung legt Liste mit Investitionsschwerpunkten vor

20.11.2023 | Stand 21.11.2023, 6:56 Uhr

Der Neubau der FOS/BOS erstrahlt in hellem Glanz und soll im nächsten Jahr fertig werden. Foto: Hauser

Die Vorschläge liegen auf dem Tisch, jetzt geht es in die Diskussion: Die Ingolstädter Stadtverwaltung hat am Montag die Liste mit den Investitionsschwerpunkten für städtische Bauprojekte vorgelegt. Sie ist im Internet abrufbar auf der Seite der Stadt.



Durch den Einbruch der Gewerbesteuer hat OB Christian Scharpf der Stadt einen rigiden Sparkurs auferlegt, inklusive Haushaltssperre. Alles kommt auf den Prüfstand. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierungen sollen bis 2027 insgesamt 100 Millionen Euro gespart werden, die maximale Kreditaufnahme wurde auf 350 Millionen Euro festgelegt. Das hat zur Folge, dass nicht mehr alles, was wünschenswert wäre, auch umgesetzt werden kann, die Stadt muss Schwerpunkte setzen. Und genau das hat die Verwaltung jetzt getan.

Die Referenten für Bau, Bildung und Finanzen, Gero Hoffmann, Gabriel Engert und Franz Fleckinger haben die Quadratur des Kreises versucht, um das maximal Mögliche umzusetzen – und dennoch zu sparen. Für den Hochbau stehen demnach bis 2027 rund 262 Millionen Euro zur Verfügung, im Tiefbau sind es laut Stadtverwaltung rund 78 Millionen Euro.

Erste Diskussion im Kulturbeirat

Welche Schwerpunkte nun die Referate setzen, ist der entsprechenden Liste zu entnehmen. Sie wurde bereits den Fraktionen vorgestellt und wird im kommenden Sitzungslauf in den Gremien diskutiert. Den Anfang gibt es gleich am Dienstag, 21. November, im Ausschuss für Kultur und Bildung.
Oberbürgermeister Christian Scharpf: „Die Verwaltung hat eine sehr gute und weitsichtige Vorschlagsliste für die Investitionsschwerpunkte im Baubereich vorgelegt.“ Laut Scharpf bringt die Liste vier wichtige Punkte zum Ausdruck.

Schulen und Kitas sind und bleiben Priorität, so der Oberbürgermeister. Der zweite Fokus lautet: Neue Klassenzimmer vor Altbausanierung. Da Ingolstadt wächst, werden für die neuen Schüler neue Klassenzimmer benötigt. Sanierungen, wo verträglich, werden hinten angestellt, heißt es.

Der dritte Punkt: Bei der Sicherheit werden keine Abstriche gemacht. Maßnahmen bei Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren sind in der Planung.

Und schließlich will die Stadt auch in Kultur investieren. Das heißt, der Bau der Interimsspielstätte sowie die Sanierung des Stadttheaters sind eingeplant.

Vielzahl an Schulprojekten

Beim Blick auf die lange Liste fällt auf, dass sie von Kita- und Schulthemen dominiert wird. Viele Projekte sind bereits genehmigt und werden umgesetzt, andere – in der Liste mit rot markiert – sind dagegen noch nicht genehmigt. Dazu zählen beispielsweise auch die Schulschwimmbäder. Über ihre Sanierung wurde in den vergangenen Monaten teils heftig diskutiert. Gerade der Bereich „vor der Ausführung“ (orange Farbe) enthält einige massive Investitionen, etwa die Sanierung des Katharinen-Gymnasiums (50 Millionen Euro) und des Apians (60 Millionen Euro). In der Liste der Stadtverwaltung sind dafür erste Ausgaben in Höhe von jeweils fünf Millionen Euro im Jahr 2028 vorgesehen. Das Gros der Investitionen bei den beiden Gymnasien soll demnach nach 2029 erfolgen. Das sind nur zwei Projekte aus einer Vielzahl an einzelnen Maßnahmen.

Bei der Liste handelt es sich zunächst einmal um die Vorschläge der Verwaltung. Nach der Diskussion im Kultur- und Bildungsausschuss folgt am Donnerstag der Ausschuss für Stadtentwicklung und am Mittwoch, 29. November, der Finanzausschuss. Die Liste – und damit vor allem die Planung für die nächsten Jahre – endgültig festzurren, wird der Stadtrat in seiner Dezembersitzung. Dann wird feststehen, welche Bauprojekte die Stadt in den kommenden Jahren umsetzen wird und welche noch geschoben werden.