Impfzentrum wird das Donau-City-Center verlassen
Umzug mit spitzer Nadel

24.11.2021 | Stand 24.11.2021, 10:21 Uhr
Eine Frau wird geimpft. −Foto: Pexels

Von Suzanne Schattenhofer

Im Donau-City-Center (DCC) steht zu Jahresbeginn 2022 ein Wechsel bevor: Die Fläche, die momentan die Stadt Ingolstadt als Impfzentrum nutzt, wird an zwei neue Mieter aus der Handelsbranche vergeben. Einer von ihnen ist "Action", ein Non-Food-Discounter mit 1800 Filialen in neun Ländern Europas, der andere aus der Getränkebranche. Das teilt die VIB Vermögen aus Neuburg mit. Das Impfzentrum wird umziehen in den Nordwesten.

Neuer Standort wird nach Auskunft von Sprecher Michael Klarner ab 1. Januar 2022 der ehemalige Supermarkt in der Hindenburgstraße 66/Ecke Ettinger Straße werden. Entsprechende Vereinbarungen seien getroffen, und die Vorbereitungen liefen, heißt es auf Anfrage. "Der neue Standort verfügt über einen großen Parkplatz, der Betrieb im Impfzentrum kann wieder ebenerdig erfolgen", teilt die Stadt mit. Geplant sei ein nahtloser Übergang vom DCC ins neue Impfzentrum.

Ob die Stadt angesichts der steigenden Nachfrage nach Impfungen weitere Dependancen schafft, konnte die Stadt nicht konkret beantworten. Zu Beginn der Impfkampagne im Frühjahr gab es auch einen Standort im im Orbansaal an der Kreuzstraße, der laut Klarner nach wie vor vorgehalten wird.

Seit dieser Woche ist das Impfzentrum im DCC auch montags geöffnet, an der weiteren Ausweitung der Öffnungszeiten und der Kapazitäten wird nach Auskunft der Stadt intensiv gearbeitet. Limitierender Faktor sei derzeit das Personal. "Der Freistaat, der die Impfzentren finanziert, hat wegen geringerer Nachfrage ab Oktober zunächst eine Reduzierung der Impfkapazitäten von zuletzt 4000 auf rund 1000 Impfungen pro Woche vorgegeben", sagt Georg Orth, Leiter Impfzentrums. "Wir konnten nach intensiven Verhandlungen damals erreichen, dass zumindest rund 2000 Impfungen pro Woche beibehalten werden konnten". Doch auch dies erforderte eine deutliche Reduzierung. Aktuell sind nach Auskunft von Orth wieder rund 4000 Impfungen pro Woche möglich, die absehbar auf rund 7500 ausgeweitet werden sollen. 

Für eine rasche Kapazitätsausweitung muss das BRK Ingolstadt als Betreiber des Impfzentrums aber erst einmal neue Mitarbeiter einstellen. Seit der Freistaat im November hierzu die Freigabe erteilt hat, läuft die Personalgewinnung. Diese gestaltet sich jedoch anspruchsvoll, da für viele Tätigkeiten medizinische Fachkräfte oder zumindest medizinisch geschultes Personal erforderlich sind. Bewerbungen für Voll- und Teilzeit nimmt das BRK Ingolstadt jederzeit entgegen (E-Mail: bewerbung@kvingolstadt.brk.de).

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Impfzentrums seien hoch motiviert, berichtet BRK-Kreisgeschäftsführer Firat Avutan: "Wir freuen uns über die stark zunehmende Nachfrage nach Impfungen, die für unser Personal großen Einsatz, Überstunden und Urlaubsverzicht bedeuten. Hierfür möchte ich mich ausdrücklich bei allen Kräften des Impfzentrums und den ehrenamtlichen Helfern bedanken!"
Auch wenn die meisten Bürger laut Avutan verständnisvoll auf längere Wartezeiten reagieren, appelliert er: "Die Reduzierung der Kapazitäten im Oktober war nicht die Idee des Impfzentrums Ingolstadt, sondern staatliche Vorgabe. Es ist daher nicht fair, wenn Einzelne ihren Unmut über Schlangen und Wartezeiten an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auslassen". 

Wer Wartezeiten vermeiden will, dem empfiehlt die Stadt dringend, im Internet unter https://impfzentren.bayerneinen Termin für das Impfzentrum zu vereinbaren. Informationen zu den Öffnungszeiten des Impfzentrums und über mobile Angebote sind unter www.ingolstadt.de/impfen zu finden.