Stadtentwicklungsausschuss uneins über künftiges Pflaster in westlicher Ludwigstraße
Argumente auf Schritt und Tritt

24.11.2021 | Stand 24.11.2021, 10:14 Uhr
Pflaster −Foto: Eberl

Alle gingen nicht mit auf dem Weg zur Sanierung der Fußgängerzone: Am Dienstag stimmte der Stadtentwicklungsausschuss vorberatend darüber ab, ob der zweite Abschnitt - die westliche Ludwigstraße von der Ecke Mauthstraße bis zum Schliffelmarkt - in "ungebundener Bauweise" erneuert wird, wie es in der Fachsprache heißt.

Also nicht so eng verfugt und starr wie das neue Pflaster, das bis 2019 auf dem östlichen Teil der Ludwigstraße verlegt wurde. Fünf Ausschussmitglieder (darunter die Vertreter von CSU und FW) sagten nein, sieben stimmten mit Ja. Damit wird die Fußgängerzone ein Pflaster mit zwei verschiedenen Designs bekommen. Die Arbeiten sollen 2024 beginnen. 

Doch eine einheitliche Gestaltung wäre wichtig gewesen, argumentierte Patricia Klein (CSU). "Es wäre gefälliger anzusehen als die Unterbrechung. " Zudem habe die Bürgerbeteiligung vor der Sanierung ergeben, dass die meisten die "gebundene", also fester verfugte Bauweise bevorzugen, da man darauf besser gehen könne. "Der Bürger wollte es so. " CSU-Ausschusssprecher Hans Achhammer fragte, ob auch an Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren gedacht werde, die sich womöglich auf Pflaster mit tieferen Fugen ("ungebundene Bauweise") schwerer tun könnten. Die Befürchtung hegt Baureferent Gero Hoffmann nicht. "Die Befahrbarkeit ist nicht beeinträchtigt. Mit Stöckelschuhen bleibt es aber schwierig, wenn die Fugen nicht so groß sind - auch wenn ich nichts davon verstehe", so Hoffmann. Zudem komme die ungebundene Variante etwas günstiger. "Das entlastet den Haushalt. " 

Das Risiko, dass Frauen auf dem neuen Pflaster reihenweise wegknicken, werde überschätzt, sagte Barbara Leininger (Grüne). "In der guten Stube der Stadt sollten ästhetische Kriterien eine Rolle spielen. " Der künftige Belag biete eine "angenehme Anmutung und ist zumutbar für Rollatoren". 

Jochen Semle (Grüne) arbeitet in Schrobenhausen. Dort ist die Fußgängerzone ungebunden gepflastert - und man laufe sehr angenehm darauf. Er lud Achhammer dazu ein, sich das mal anzuschauen. "Beide Bauweisen sind optimal, die Unterschiede sind minimal. "

Im Ausschuss besteht Einigkeit darin, die Neugestaltung der Theresienstraße zu verschieben und die Spartenarbeiten am Schliffelmarkt 2023 mit der Spartensanierung auf der Harderstraße zu verbinden. (sic)