Schanzer Racing stellt neues Fahrzeug vor

21.09.2020 | Stand 21.09.2020, 13:24 Uhr
Rennwagen aus der THI: Nach der Enthüllung des SRe20 durften die Gäste einen Blick auf die Neuentwicklung des Teams von Schanzer Racing werfen. −Foto: Michael Brandl

(ty) Sie studieren an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und konstruieren gleichzeitig elektrisch betriebene Rennwagen für den Einsatz auf der Strecke: Mittlerweile seit zehn Jahren existiert der Verein Schanzer Racing.

Die Boliden, die die Fahrzeugschmiede an der THI jährlich verlassen, um an Events der Formular Student hierzulande und im Ausland teilzunehmen, werden üblicherweise jeweils im Mai der Öffentlichkeit sowie den Sponsoren vorgestellt. Dieses Jahr musste die Premiere des neuesten Modells, dem SRe20, wegen Corona auf den September verschoben werden. Am vergangenen Freitag war es soweit. Rund 200 Gäste fieberten auf dem Campus diesmal unter freiem Himmel (und am Abend bei recht frischen Temperaturen) der feierlichen Enthüllung entgegen.

Zuvor gab es anhand von Einspielern und Fotos Einblicke in die Historie und Struktur des Vereins sowie die technischen Herausforderungen und den ungewöhnlichen Verlauf der zurückliegenden Entwicklungsphase, die freilich unter verschärften Infektionsschutzbedingungen stattfinden musste. Demnach arbeiteten die rund 30 Studierenden, die dieses Jahr an dem Projekt beteiligt waren, in den Konstruktions- und Entwicklungsräumen mit Masken und unter Einhaltung des vorgeschriebenen Sicherheitsabstands an dem Fahrzeug. Zwei Monate lang sei die Arbeit wegen der Viruspandemie sogar völlig zum Erliegen gekommen, wurde berichtet. Die positive Botschaft des Abends lautete entsprechend: "Trotz Corona haben wir es geschafft! " Dennoch muss das Team einen bitteren Wermutstropfen verkraften. Zu einem Renneinsatz des SRe20 wird es heuer freilich nicht kommen, da alle Events abgesagt worden seien, wie es während der Vorstellung von den Moderatoren und Teammitgliedern Franziska Baierl und Lukas Meilinger hieß. Dabei habe man sich nach monatelanger harter Vorbereitung gleichzeitig zur Hochschulprüfungsphase bereits für das Rennen FS Spanien qualifizieren können. Zudem sei man auf den Wartelisten zu FS Austria und Germany gestanden. Ein Trost bleibe aber mit dem bereits gesicherten Startplatz in Barcelona für 2021, wie es hieß. Ein Grund zur Freude ist das offenbar allemal, denn die Rennen im Konstruktionswettbewerb gelten als wichtig und seien ein Highlight der Saison. Zudem hätten bisher nur fünf der aktuell mitwirkenden Studierenden an einem dieser Events teilnehmen können, ließ man die Gäste wissen. Amüsante Episode in dem Zusammenhang: Den Heckspoiler des SRe20 ziert heuer ein Schriftzug, der die nicht nachlassende Motivation zum Ausdruck bringen soll, die die Studierenden während der erschwerten Projektbedingungen an den Tag gelegt haben. Dort steht zusammengeschrieben in einem Wort der geflügelte bayerische Ausdruck "huiftjetztnix", was frei übersetzt "Augen zu und durch" heißt.

Mit dem SRe20 stellt Schanzer Racing das inzwischen dritte Allradfahrzeug in der Geschichte des studentischen Rennstalls vor. Das Monocoque sei komplett neu aufgebaut worden und biete dem Fahrer jetzt größeren Schutz vor Gefahren, die von der Batterie ausgehen könnten. Es sei damit das bisher sicherste Fahrzeug, hieß es. Die Ergonomie sei weiter angepasst worden, und der Rennwagen ließe sich nun leichter lenken als bisher, was eine höhere Kurvengeschwindigkeit ermögliche. Hervorgehoben wurde außerdem die zuverlässige High Voltage Batterie des Wagens. Sie sei jedoch nicht die leichteste, merkten die Moderatoren an. Bei der Enthüllung des Fahrzeugs belohnte das Publikum - darunter auch viele Eltern von Studierenden - die Leistung des Teams mit kräftigem Jubel und Applaus. Anschließend durfte das Fahrzeug - coronabedingt aufgeteilt in kleine Gruppen - auf der Bühne in Augenschein genommen werden.