Rupert Ebner vor dem Aus

Das Umweltreferat soll aufgelöst werden – der Ressortleiter verliert Ende August sein Amt

19.05.2020 | Stand 19.05.2020, 8:57 Uhr
Ebner −Foto: Schmatloch

Das Umweltreferat soll aufgelöst werden – der Ressortleiter verliert Ende August sein Amt

(ty) Politischer Paukenschlag: Rupert Ebner (Grüne) wird aller Voraussicht nach Ende August sein Amt als städtischer Gesundheits- und Umweltreferent aufgeben müssen. Wie die Stadtverwaltung am Montagabend bestätigte, soll sein Referat aufgelöst werden. „Heute gab es Gespräche zur Neuorganisation der Verwaltung“, erklärte Stadtsprecher Michael Klarner. Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) habe sich mit den Vorsitzenden der Fraktionen im Stadtrat darauf verständigt, dass man Ebners Position nicht neu ausschreiben werde. Der Klima- und Umweltschutz solle der dritten Bürgermeisterin Petra Kleine (ebenfalls Grüne) unterstellt werden, für das Gesundheitswesen gebe es mehrere Alternativen, die noch diskutiert würden. Denkbar ist, dass das Ressort dem Sozialreferat zugesprochen wird. Im Stadtrat soll die Neuordnung dann beschlossen werden. Ebner war nach der Kommunalwahl 2014 als erster grüner Referent vom Stadtrat gewählt worden. Er zeigte sich „bitter enttäuscht“.

Scharpf habe ihn über die Entscheidung persönlich informiert. „Für mich ist das nicht nachvollziehbar“, erklärte der Referent. Allerdings habe ihn nach der Kommunalwahl schon eine Ahnung beschlichen. „In der Antrittsrede von Christian Scharpf war kein einziges Mal von Umweltschutz die Rede, nicht von Nachhaltigkeit und nicht vom Klima.“ Dass das Umweltreferat nun offenbar gestrichen werden soll, käme deswegen für ihn „nicht mehr ganz überraschend.“ Vor allem, da Scharpf ja ein Wirtschaftsreferat anstrebe und mit der Schaffung der Stabsstellen bereits teure Umstrukturierungen in der Verwaltung vollzogen habe. Enttäuscht ist Ebner auch mit Blick auf sein persönliches „super Wahlergebnis“, das er auch als eine Bestätigung seiner Arbeit als Referent wertet.

Ebner war von Listenplatz acht auf die dritte Stelle nach vorne gewählt worden. Er verzichtete allerdings auf sein Stadtratsmandat, um weiter Umwelt- und Gesundheitsreferent bleiben zu können. Das gelingt nun nicht. Er könne sich aber durchaus vorstellen, so sagte er am Montag, für das Amt des Wirtschaftsreferenten zu kandidieren.

Von Johannes Hauser und Thorsten Stark