Patrizia Klein gibt Fraktionsvorsitz ab

Nach dem für die CSU desaströsen Ergebnis bei der jüngsten Kommunalwahl „muss sich die Partei neu sortierten“

02.04.2020 | Stand 02.04.2020, 11:04 Uhr
Klein −Foto: SCHMATLOCH

Nach dem für die CSU desaströsen Ergebnis bei der jüngsten Kommunalwahl „muss sich die Partei neu sortierten“

(ty) Nach dem für die CSU desaströsen Ergebnis bei der jüngsten Kommunalwahl muss sich die angeschlagene Partei neu sortierten. Und da beginnt nun gleich einmal mit dem Fraktionsvorsitz. Patrizia Klein, die das Amt von Joachim Genosko übernommen hatte, wirft das Handtuch. Sie will den Fraktionsvorsitz nicht mehr übernehmen.

„Mein Rückzug ist aber kein Abschied. Ich möchte mich gerne als Stadträtin und als überzeugte CSUlerin weiterhin sowohl für unsere Stadt und die Bürger, als auch für unsere Partei einsetzen“, erklärt Patrizia Klein, „in den letzten Tagen konnten wir uns alle intensiv mit dem Wahlergebnis der CSU in Ingolstadt auseinandersetzen. Es bedeutet für uns einen Aufruf zum Wandel. Jeder muss in diesen Tagen zur Selbstreflexion in der Lage sein, und auch ich habe nicht alles richtig gemacht.“

Die Fraktion stehe am Anfang einer neuen Ära und müsse sich im Stadtrat völlig neu orientieren. „Fest steht aber: die Fraktion braucht an ihrer Spitze jemanden, der das leistet, der neue Strategien entwickelt, der viel kommuniziert, auch über die Fraktionsgrenzen hinaus, und der für das alles die Energie, die Kraft und vor allem die Zeit aufwenden kann, die nötig ist, um es durchzusetzen und für Jahre durchzuhalten“, so Klein weiter, „ich kann mich dafür guten Gewissens nicht zur Verfügung stellen.“

Sie trage Verantwortung für die gute Entwicklung zweier Kinder mit zwei und sieben Jahren. „Meine wichtigste Aufgabe sehe ich darin, meine Kinder dabei zu unterstützen, starke Erwachsene zu werden. Als Mutter bin ich in dieser Sache auch nicht einfach zu ersetzen und letztendlich möchte ich das auch nicht sein.“ Die Vereinbarkeit von Familie und politischem Ehrenamt stoße für sie im Moment an die Grenzen. „Ich möchte aber auch das Beste für die CSU und ich möchte, dass sie sich erneuern kann. Dann braucht sie aber an der Spitze Menschen, die nicht nur die richtigen Ideen haben, sondern auch die Kapazitäten, diese durchzusetzen. Ich habe sie in dieser Lebensphase nicht.“