Misslungene Premiere für Livestream des Neuburger Stadtrats

24.02.2021 | Stand 24.02.2021, 11:24 Uhr

Handy, Tablet oder Laptop: Die Stadtratssitzung wird von zentralen Kameras per Livestream übertragen - nicht nur zu Hause konnte man das verfolgen, auch im Sitzungssaal schauten einige parallel zu.

Übertragung funktionierte problemlos, dennoch fiel das Mitverfolgen teilweise schwer

(ty) Kurz nach 17 Uhr erscheint Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) auf dem heimischen Bildschirm, zumindest bei all jenen, die sich dafür entschieden haben, auf der städtischen Internetseite die erste Liveübertragung einer Sitzung des Neuburger Stadtrats mitzuverfolgen.

Interessierte Bürger haben dort vorab, aber auch während des Streams die Möglichkeit, einen Blick auf die Tagesordnung zu werfen.

Eingangs gibt es einige Erläuterungen seitens des Rathauschefs zum Ablauf: Redebeiträge sind nicht wie bisher am Platz, sondern an zwei Stehtischen möglich. Drei Stadträte und der Großteil der Verwaltungsmitarbeiter, die aus Datenschutzgründen nicht ihr Einverständnis gegeben haben, sind im Stream weder zu sehen noch zu hören. OB Gmehling betont in diesem Zusammenhang noch einmal: "Diese Entscheidungen gehören nicht bewertet, kommentiert oder hinterfragt. " Für die Zuschauer und Zuhörer der Übertragung sind in diesen Fällen dann die jeweiligen Sitzungsvorlagen eingeblendet und der Ton stumm geschalten.

Auch wenn der Stream technisch einwandfrei funktioniert, wird im Laufe der Sitzung immer deutlicher, dass es aufgrund der Unterbrechungen und Einblendungen schwerfällt, dem eigentlichen Geschehen im Kolpingsaal zu folgen. Bei längeren Wortbeiträgen, beispielsweise von Matthias Enghuber (CSU) zur Bedarfsplanung in Kindergärten und -krippen, ist es durchaus möglich die Zusammenhänge der Thematik zu begreifen.

Bei Sachvorträgen oder Antworten der Verwaltungsmitarbeiter, die weder zu hören noch zu sehen sind, entstehen in der Liveübertragung immer wieder längere Pausen, die es erschweren, an den weiteren Verlauf anzuknüpfen. Das alleinige Lesen der Sitzungsvorlage ist meist nicht ausreichend. Als hilfreich erweist sich dabei allerdings, die Wiederholung der Beiträge, wie es Vize-Bürgermeister Johann Habermeyer (FW) in Abwesenheit des Oberbürgermeisters macht.

Dass die Streaming-Situation neu und ungewohnt ist, wird auch daran deutlich, dass das eine oder andere Mal Verwaltungsmitarbeiter - wie sonst üblich - namentlich aufgerufen werden. Doch für Optimierungen stehen ja noch die Liveübertragungen der kommenden zwei Stadtratssitzungen zur Verfügung.