Im Liegestuhl die Welt retten

SPD fordert Unterstützung für Gastronomen und Künstler in Ingolstadt

22.03.2021 | Stand 22.03.2021, 9:14 Uhr
Liegestuhl −Foto: Schmatloch

SPD fordert Unterstützung für Gastronomen und Künstler in Ingolstadt

(ty) Mit dem guten alten Liegestuhl will die SPD in Ingolstadt die „Welt“ retten. Na ja, vielleicht nicht die Welt. Und auch „retten“ ist ein großes Wort. Aber als Sofortmaßnahme könnte die Stadt nach dem Willen der SPD-Fraktion den Gastronomen jeweils zehn Liegestühle zur Verfügung stellen. Die Lokale könnten die Sitzgelegenheiten gegen eine geringe Pfandgebühr verleihen, damit die Ingolstädter mit to-go-Angeboten im öffentlichen Raum Platz nehmen können. Durch das Pfandsystem würde gewährleistet, dass die Stühle nicht im öffentlichen Raum stehen bleiben.

„Das wäre gerade für Gastronomen mit kleinen Freisitzflächen eine große Unterstützung“, findet die SPD. Außerdem würde es den öffentlichen Raum beleben. Die begrenzte Anzahl an Liegestühlen solle verhindern, dass es zu größeren Gruppenbildungen komme.

Die Liegestuhl-Initiative ist für die Sozialdemokraten freilich nur ein Teil eines Unterstützungsplanes für Gastronomen und Künstler. „Ohne Kultur wird es still“. Diesen viel zitierten Satz hält die SPD für richtig und wichtig. Und ergänzt: „Ohne Gastronomie wird es leer“. Diese beiden Bereiche seien besonders hart von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. So es die Bestimmungen von Bund und Länder zulassen und eine Wiederaufnahme des Betriebs möglich sei, sollten sie auch besonders unterstützt werden.

Dazu gehört für die Sozialdemokraten bei den Liegenschaften der Stadt ein Erlass von Miet- und Pachtgebühren für Bereich Gastronomie und Einzelhandel. Gebühren für Standbetreiber in der Innenstadt sollten ebenfalls ermäßigt werden. Zudem kann sich die SPD vergrößerte und kostenfreie Flächen für Freisitze vorstellen. Auch unter Einbeziehung von Parkplätzen.

Gemeinsam mit Kulturschaffenden soll die Stadt zudem prüfen, ob die Videoaktion „3 Minuten - Bewegung im Stillstand“ auch als Live-Aktion im Sommer fortgesetzt werden kann. „Dafür könnte die Stadt den Kulturschaffenden Spiel- und Ausstellungsorte mit fertigen Hygienekonzepten im öffentlichen Raum zur Verfügung stellen und sie bei der Umsetzung finanziell unterstützen.“

Es liege im Interesse der Stadt Ingolstadt, dass Einzelhandel und Gastronomie, aber auch Kulturschaffende in dieser schwierigen Zeit „überleben“ könnten. „Wir wollen, dass die vielen Arbeitsplätze in diesen Branchen erhalten bleiben. Außerdem wollen wir unsere Innenstadt attraktiver machen und auch wieder Kultur live erleben können“, so die SPD. Ingolstadt habe eine vielfältige Gastro- und Kulturlandschaft. Dies gelte es zu erhalten. Daher sollten jetzt schon Konzepte erarbeitet werden, wie diese Bereiche nach dem Lockdown unterstützt werden können.