Hilfsgüter für Flüchtlinge auf Lesbos

02.10.2020 | Stand 02.10.2020, 21:15 Uhr
−Foto: Bernd Betz/Stadt Ingolstadt

Als die Nachricht bestätigt war, rief Georg Chondros am Freitag gleich an und meldete: "Die ersten Hilfsgüter aus Ingolstadt haben Lesbos erreicht!

"1000 Liter Desinfektionsmittel und 10000 Mund-Nasenschutzmasken für die rund 13000 Flüchtlinge, die nach dem Großbrand in ihren Massenunterkünften bei Moria obdachlos geworden sind. Wie berichtet, hat die Stadt Ingolstadt zu Spenden für die Notleidenden aufgerufen. Mit dem Geld werden Hilfsgüter und deren Transport nach Lesbos finanziert. Georg Chondros wurde vor 83 Jahren in dem Bergdorf Stypsi auf der griechischen Insel geboren. Er lebt seit vielen Jahrzehnten in Ingolstadt. Zusammen mit seiner Frau Elfriede Chondros engagiert er sich seit Langem für die Flüchtlinge, die auf Lesbos ankommen.

Chondros hatte am Freitag noch eine gute Nachricht: "Die Transportkosten sind vollständig abgedeckt. " Er hat unter anderem griechische Wirte in Ingolstadt um Spenden gebeten - zu seiner Freude erwiesen sie sich als großzügig. So wie weitere Schanzer mit Wurzeln in Griechenland. Chondros: "Ich möchte, dass wir Griechen in der Gegend die Menschen auf Lesbos nach Kräften unterstützen. " Ein Hartz-IV-Empfänger habe ihm zehn Euro für die Flüchtlinge gegeben, erzählt er.

Mit den Spenden werden zudem Baby-Boxen zur Erstversorgung von Müttern und ihren Neugeborenen finanziert. "Die sind nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Einheimische, die wegen Corona in Not geraten sind", erzählt Chondros. Felder konnten nicht kultiviert werden, der Tourismus auf Lesbos brach um 80 Prozent ein. Auch die Olivenöl-Genossenschaft in seinem Heimatdorf beteiligt sich an den Transportkosten. Das rührt ihn sehr.