Grundsatzbeschluss: Sanierung der Tiefgarage Theater Ost kann geplant werden

23.11.2020 | Stand 24.11.2020, 6:15 Uhr
Finstere Aussichten: In der Theatertiefgarage Ost (hier die Zu- und Ausfahrt mit dem Neuen Schloss) soll in den nächsten Jahren viel Geld für Sanierungen versenkt werden. Die IFG spricht in einer ersten Schätzung von rund 8,6 Millionen Euro - vor Steuern. −Foto: Schneider

(ty) Aus Sicht der Autofahrer ist es schön, viele zentrumsnahe Parkplätze in der Stadt zu haben.

Und manche Kommunalpolitiker sind der Meinung, dass es immer noch zu wenige sind. Allerdings sind vor allem die öffentlichen Tiefgaragen ein ganz erheblicher Kostenfaktor - nicht nur wegen der hohen, aber einmaligen Baukosten. Was langfristig gehörig ins Kontor schlägt, sind die Folgekosten, vor allem, wenn aufwendig saniert werden muss.

Und Sanierungsprojekte gab es in Ingolstadt in dieser Hinsicht zuletzt reichlich: Nach der Münstertiefgarage, der Schlossgarage und Teilen der Garage Stadttheater West soll nun in den kommenden Jahren, voraussichtlich 2022 und 2023, die östliche Theatertiefgarage auf Vordermann gebracht werden. Ebenso wie die Tilly-Garage unter der gleichnamigen Wiese im Klenzepark war sie 1990 eigens zur Landesgartenschau 1992 gebaut worden. Weil sie erheblich stärker genutzt wird als jene an der Regimentstraße, ist sie durch Korrosionsschäden inzwischen so marode, dass die für alle städtischen Parkplätze zuständige IFG jetzt die Generalüberholung plant.

Mit einer vorläufigen groben Schätzung von 8,6 Millionen Euro (vor Steuern) liegt man dabei wahrscheinlich nur am unteren Ende einer Kostenspanne, die nach der erst später anstehenden Ausschreibung des Projekts leicht noch ein gutes Stück nach oben gehen kann, wohl allemal in den zweistelligen Millionenbereich. Wie IFG-Vorstand Norbert Forster am Montag im IFG-Verwaltungsrat ausführte, hat sich die Gesellschaft vorläufig an jenen Kosten orientiert, die bei der Sanierung anderer Tiefgaragen aufgelaufen sind.

Die Stadträte im Aufsichtsgremium haben zu den Kosten in der öffentlichen Diskussion aber erst mal gar keine Fragen gestellt - ihnen waren zunächst die künftige Stellplatzbreite angesichts der ungebrochenen Beliebtheit großer SUVs bei den Autofahrern (Alfred Grob, CSU) und die Ausstattung der sanierten Garage mit E-Ladeanschlüssen (Maria Segerer, Grüne) wichtiger.

Allerdings sind es die IFG-Aufseher auch bereits gewohnt, mit Millionenbeträgen zu jonglieren. Mit ihrem jetzigen Grundsatzbeschluss haben sie dem IFG-Vorstand zudem lediglich grünes Licht für die konkreten Planungsaufträge gegeben. Wenn die Kosten genauer abgeschätzt werden können, kommt die Sache nochmals zur endgültigen Entscheidung in die Stadtratsgremien. Geld ist zunächst mal auch (noch) vorhanden: Das Projekt wird längst in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt abgebildet.

Die Gründe für die zunehmende Baufälligkeit von Stahlbetonkonstruktionen der Verkehrsinfrastruktur sind immer dieselben: Auch bei der Tiefgarage Theater Ost hat vor allem der Eintrag von Streusalz in den Wintermonaten über drei Jahrzehnte hinweg deutlich Wirkung gezeigt. In einer vorläufigen Übersicht der IFG über die voraussichtlichen Maßnahmen ist von "Bewehrungskontrolle" und von (gegebenenfalls) "Bewehrungsergänzung" die Rede. Erst bei der Schlossgarage hatte die IFG da einige böse Überraschungen erlebt, als die Arbeiten erst mal angegangen worden waren.

Die städtische Tochtergesellschaft hatte zur Unterfütterung ihres Antrags für den Grundsatzbeschluss ihrer Beratungsvorlage einige Fotos beigefügt, die vor allem offensichtliche schadhafte Veränderungen am Beton in den Treppenaufgängen und an den Betondecken zeigen. Sogar größere Abplatzungen, die für Autos und vor allem für Passanten gefährlich werden können, hat es demnach bereits gegeben. UWG-Stadtrat Christian Lange bekannte, er sei bei Betrachtung der Bilder "schon ein bissl betroffen" gewesen. IFG-Vorstand Forster erinnerte deshalb an die Betreiberhaftung und zeigte sich tatendurstig: "Wir müssen's jetzt anpacken! "