"Glück, dass niemand verletzt wurde"

Sturmtief Xero wütete in Ingolstadt und entwurzelte mehrere Bäume - auch Flügelnuss im Klenzepark

30.06.2021 | Stand 30.06.2021, 13:15 Uhr
Klenzepark −Foto: Eberl

Sturmtief Xero wütete in Ingolstadt und entwurzelte mehrere Bäume - auch Flügelnuss im Klenzepark

Von Ruth Stückle

Eine "Fluggeschwindigkeit von 62 Knoten" hat die Wetterwarte Manching beim Sturmtief Xero gemessen, das am Dienstagabend durchs Stadtgebiet Ingolstadt zog und dabei zahlreiche Schäden verursacht hat. "Das entspricht Windstärke 11, orkanartiger Sturm", lautete die Auskunft aus der Wetterwarte. Die Unwetterfront mit lokalem Starkregen und starken Windböen bescherte der Feuerwehr Ingolstadt bis 22.30 Uhr rund 50 Einsätze im Stadtgebiet.

Meist handelte es sich um umgefallene Bäume oder größere herabfallende Äste, die Straßen blockierten. Dass nach bisherigen Erkenntnissen niemand verletzt wurde, sei "großes Glück", so der Sprecher der Ingolstädter Berufsfeuerwehr, Thomas Schimmer.

Vom EM-Spiel Deutschland-England, an diesem Nachmittag auch bei den Vertretern der Feuerwehren großes Thema, bekamen die Einsatzkräfte überhaupt nichts mit. "Nicht mal das Ergebnis ist über Funk mitgeteilt worden", erzählt Schimmer auf Nachfrage. Die rund 160 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Ingolstadt, die wegen Xero im Einsatz waren, hatten anderes zu tun, als das Spiel zu verfolgen. Viel verpasst haben sie angesichts des fußballerischen Debakels freilich nicht.

Auch die Ingolstädter Polizei musste zwischen Dienstag, 17 Uhr, und Mittwoch, 6 Uhr, etwa 30 Mal ausrücken, Bäume und Äste von der Fahrbahn entfernen oder die Feuerwehr zur Beseitigung selbiger verständigen. Den bisher gemeldeten Schaden schätzt die Polizei auf rund 20 000 Euro.

Die größten Schäden gab es rund um den Klenzepark, wo es nicht nur die dortige Flügelnuss - einen der größten und schönsten Bäume im Klenzepark - erwischt hat. Nur wenige Meter weiter, in der Regimentstraße, hat der Sturm einen etwa 25 Meter hohen Baum entwurzelt. Er stützte auf einen am Fahrbahnrand geparkten Skoda, bei dem das gesamte Dach eingedrückt wurde. Auch eine Scheibe eines angrenzenden Gebäudes wurde beschädigt. Die Feuerwehr sicherte die Stelle ab, der Baum wird im Laufe des Mittwochs entfernt.

Auch im Stadtteil Zuchering fiel ein Baum auf ein parkendes Fahrzeug, das dadurch ebenfalls beschädigt wurde. "Glücklicherweise saß auch hier niemand drin", so Schimmer. An der Östlichen Ringstraße auf Höhe der Klinik Dr. Maul drohte eine große Buche umzustürzen. Die Östliche Ringstraße wurde gesperrt. Erst am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr wurde der Baum durchs Gartenamt abgetragen und die Straße anschließend wieder freigegeben.

Wenngleich der Windmesser auf dem Gebäude der Berufsfeuerwehr vor einer Woche bei einem Blitzschlag zerstört worden sei, spricht Schimmer vom bisher größten Sturm in diesem Jahr. "Der Starkregen war nicht so das Problem." Es waren die "zwei bis drei Sturmböen", die über Ingolstadt gefegt sind, die für die größten Schäden gesorgt hätten.

Im Einsatz waren neben der Berufsfeuerwehr die Wehren aus Haunstadt, Unsernherrn, Mailing, Ringsee, Gerolfing, Brunnenreuth, Haunwöhr, Hundszell, Etting, Friedrichshofen und Stadtmitte. Und nicht zu vergessen natürlich das Ingolstädter Gartenamt.