Warum der Künettegraben so schleimig grün ist und zudem recht übel riecht
Eine eklige, stinkende Brühe

04.07.2022 | Stand 04.07.2022, 16:06 Uhr
−Foto: Schmatoch

Von Michael Schmatloch

Die Forderungen, dass Ingolstadt grüner werden soll, die muss der Künettegraben irgendwie mitbekommen haben. Denn dessen Wasser ist weitgehend unter einer schleimigen Schicht aus Algen verschwunden. Und wenn es schön warm ist wie zurzeit, dann riecht das Ganze auch noch etwas gewöhnungsbedürftig. Kurzum: Ein Spaziergang am Künettegraben ist eine recht eklige Geschichte. Fürs Auge ebenso wie für die Nase. Kein Wunder, dass der Biergarten dort nicht eben ausgebucht ist bei dem Blick auf das fiese Grün.

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Grund für diese abstoßende „Pracht“ ist die Tatsache, dass die Schutter seit den 1970er Jahren durch den Künettegraben fließt und jede Menge Sediment und Nährstoffe mit sich führt. Und da die Fließgeschwindigkeit nicht zuletzt dank der Tatsache, dass der Künettegraben zur Donau hin künstlich aufgestaut ist, doch sehr niedrig ist, reichern sich die Sedimente und Nährstoffe im Künettegraben an.

Den üblen Algenschleim zu entfernen, dafür gibt es derzeit „keine Pläne und keine Veranlassung“, wie Dionys Schiebel vom Wasserwirtschaftsamt sagt. Die Wasserqualität sei noch in Ordnung und Fischsterben gäbe es auch keines.

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Je wärmer es wird und je öfter die Sonne scheint, desto mehr wachsen nun die Algen fröhlich vor ich hin, die im Herbst dann wieder absterben. Gewässerschädlich sind sie, wie Schieben sagt, jedenfalls nicht.

Ob es nun einen „objektiven Grund“ gibt, das muffelnde Grünzeug zu entfernen, was Schiebel es verneint, oder eben doch, was vermutlich die Schanzer Spaziergänger so sehen dürften, sei dahingestellt. Fakt ist, dass nur eine nachhaltige Lösung den Künettegraben wieder in alter Pracht erstrahlen lassen könnte.

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Und dafür gäbe es, wie Schiebel erzählt, zwei denkbare Lösungen. Die eine wäre, die Schutter wieder durch die Stadt fließen zu lassen. Gedankenspiele dazu gab es zuhauf. Nur realisiert wurden sie nie. Wäre die Schutter raus aus dem Künettegraben, dann hätte sich laut Schiebel das Problem mit dem Algenteppich erledigt.

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Die zweite Lösung wäre, eine Art schnell fließendes Flussbett für die Schutter im Künettegraben zu bauen. „Das würde das Bild aber enorm verändern“, so Schiebel. Auch so ließen sich die Verschlammung und deren grüne Folgen dauerhaft vermeiden. „Beides wäre möglich“, so Dionys Schiebel. Und beides wäre enorm teuer.