Von Michael Brandl
Vier gestandene Männer lassen ihre Paddel durchs seichte Wasser im Künettegraben gleiten. Langsam bewegt sich die Zille, auf der sie stehen, vorwärts und steuert dabei zwischen Algenteppichen und abgebrochenem Geäst hindurch. Die vier Fischerstecher Stefan, Karsten, Christian und Rainer sind auf dem Weg zu einem havarierten Schnellboot.
n Gefahr befindet sich darauf allerdings niemand. Minuten später hat die Besatzung der „Bernadett von Herrnbräu“ die „Police 42“ erreicht, und die Zille kommt in der Schutter zum Stehen. Stefan beugt sich vorsichtig über den schwankenden Kahn, zieht und zerrt an einem dichten Geflecht aus Totholz sowie Wasserpflanzen – und holt das Modellschiffchen aus Plastik schließlich an Bord.
Aufgefallen ist dem Arbeitskreis (AK) „Saubere Künette“ das ferngesteuerte Spielzeug schon vor Tagen. Fotos davon machen auf den Smartphones der Aktiven die Runde. Am Samstag schließlich bricht der AK zusammen mit Helferinnen und Helfern auf, um am Künettegraben ein Ramadama durchzuführen.
Das Modellboot ist dabei jedoch mit die geringste Last, die es zu bergen gilt. Zuvor ziehen die Männer von der Zille aus zwei Fahrräder, eine Schubkarre, einen Gitterkorb, Einkaufstrolley und anderen kleinteiligen Unrat aus dem Wasser. Bevor der verrostete Schrott ans Ufer gehievt werden kann, muss er zunächst von einem schweren Teppich aus Bewuchs und Algen befreit werden – eine echte Kraftanstrengung für die Bootsbesatzung.
Rund 25 Leute, darunter Eltern mit ihren Kindern, sind an diesem Nachmittag – ausgestattet mit Eimern, Müllbeuteln, Handschuhen und Greifzangen – auf den Wegen sowie der Uferböschung unterwegs, um Abfall einzusammeln, den andere achtlos weggeworfen haben. Der Kreativität beim Entsorgen sind dabei offenbar keine Grenzen gesetzt, wie Helferin Manuela Betz bald feststellt. Sie sammelt fast einen ganzen Eimer voll Verpackungsmüll ein, der gut verborgen zwischen dicken Ästen deponiert ist. Ausführlich auf donaukurier.de.
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