Diebstahl des Keltenschatzes in Manching offenbar ein Werk von Profis
Durchtrennte Glasfaserkabel legten Alarmanlage lahm

23.11.2022 | Stand 23.11.2022, 7:11 Uhr
−Foto: Frank Mächler/dpa

Zwei Kriminalfälle erschütterten gestern Manching. Zwei Fälle, bei denen es sich vermutlich um einen einzigen handelt. Zuerst die Meldung über die durchtrennten Glasfaserkabel, was zuerst wir ein Sabotageakt aussah und dazu führte, dass die Telefon- und Internetverbindungen von rund 13 000 Telekom-Kunden in und um Manching zusammenbrachen. Kurz darauf wurde bekannt, dass unbekannte Einbrecher in der Nacht zum Dienstag den keltischen Goldschatz aus dem Kelten&Römer-Museum in Manching gestohlen haben. Der Wert geht in die Millionen.

Das Landeskriminalamt hat in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen, denn dass zwischen den beiden Taten ein Zusammenhang besteht, ist kaum zu übersehen. Es ist anzunehmen, dass die offenbar überaus professionellen Räuber zuerst in einem Schacht im Ortskern mehrere Glasfaserkabel der Telekom gekappt haben. Denn die Leitungen verbinden auch das Alarmsystem des Museums mit der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums in Ingolstadt.

Über eine Tür im hinteren Bereich des Museumsgebäudes, die mit Gewalt geöffnet wurde, gelangten die Täter ins Gebäude. Das müsste etwa gegen 1.15 Uhr gewesen sein. Genau zu dieser Zeit brachen nämlich die Telefon- und Internetverbindungen von rund 13 000 Telekom-Kunden in und um Manching zusammen. Museumsmitarbeiter hatten den Einbruch am Morgen entdeckt.

Der keltische Goldschatz, auf den die Täter es abgesehen hatten, wurde 1999 auf dem Gelände des Manchinger Oppidums gefunden, besteht unter anderem aus 450 Goldmünzen und einem Goldklumpen und ist von unschätzbarem ideellen Wert. Auch wenn der genaue Wert der Beute noch eruiert werden muss, wäre es ein unschätzbarer Verlust, wenn die Diebe die Münzen einfach einschmelzen würden, um dann das Gold zu verkaufen. (ty)