Deutlich mehr Rückrufe: Gut drei Millionen Fahrzeuge betroffen

03.06.2021 | Stand 03.06.2021, 10:13 Uhr
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Marktüberwachungsbericht des Kraftfahrt-Bundesamts 2020

(ty) Eines der zentralen Ergebnisse: Im vergangenen Jahr gab es in hierzulande 595 durch das KBA veranlasste Rückrufaktionen. Wie in den beiden Vorjahren 2018 und 2019 habe dieser Wert über dem langfristigen Mittel gelegen, was die Behörde auf die "gesteigerte Marktpräsenz des KBA" zurückführt. Insgesamt waren demnach im Jahr 2020 rund drei Millionen Fahrzeuge in Deutschland von einem Rückruf betroffen - ein deutliches Plus von gut 9 Prozent gegenüber 2019.

Dazu ist zu sagen: Hier ist nicht nur der Produzent verantwortlich, sondern auch der Halter eines Fahrzeugs. Ist ein Auto von einem Rückruf betroffen, muss der Mangel behoben werden. Und das wird vom KBA auch überwacht, wie die Behörde klar macht. "Folgen Halterinnen und Halter auch nach mehrmaliger Aufforderung dem Rückruf nicht, kann die örtlich zuständige Zulassungsbehörde, infolge der Mitteilung des KBA, eine Betriebsuntersagung aussprechen und das Fahrzeug aus dem Verkehr ziehen", wie es heißt.

Außerdem verzeichnete das Bundesamt 129000 sogenannte Außerbetriebsetzungen, zu welchen es bei Verschrottung oder Ausfuhr eines Fahrzeugs ins Ausland kommt. Das ist zwar nichts Ungewöhnliches. Allerdings verbuchte das KBA in 2020 hier ein deutliches Plus von gut 127 Prozent.

Das Kraftfahrt-Bundesamt ist auch berechtigt, Sanktionen auszusprechen. Und zwar immer dann, wenn Hersteller und Händler unsichere oder einfach nicht genehmigte Fahrzeuge und Bauteile in Umlauf bringen. 283 Bußgeldverfahren wurden laut den Zahlen des KBA im abgelaufenen Jahr angestoßen. Außerdem kontrollieren die Mitarbeiter des KBA beim Import von Fahrzeugen, ob von diesen Gefahren für Gesundheit und Sicherheit ausgehen. Hier verzeichnete man gut 1100 Überprüfungen im Jahr 2020. "Die intensiven Kontrollen des Marktes durch das KBA haben in Deutschland zu einer massiven Verringerung des Angebots ungenehmigter Fahrzeugteile geführt und gleichzeitig das Bewusstsein der Händler in Bezug auf die einzuhaltenden Vorschriften nachhaltig gefördert. Die Marktüberwachung zeigt Wirkung", so Präsident Richard Damm.

Nicht zuletzt ist das Bundesamt für Produktprüfungen zuständig. 425 Fahrzeuge, Systeme und Bauteile wurden durch die Kontrolleure 2020 gecheckt - bei 36 Prozent aller Prüfungen gab es letztlich Beanstandungen. 52 Prozent der Kontrollen drehten sich um das Thema Emissionen, 28 Prozent um Sicherheit und 11 Prozent um Lichttechnik. Die verbleibenden 9 Prozent listet das KBA als Sonstiges.