Der Archaeopteryx hat eine neue Mama

Privatdozentin Christina Ifrim übernimmt die wissenschaftliche Leitung des Jura-Museums

09.01.2020 | Stand 09.01.2020, 9:39 Uhr
Jura −Foto: Schulte Strathaus/upd

Privatdozentin Christina Ifrim übernimmt die wissenschaftliche Leitung des Jura-Museums

(ty) Privatdozentin Christina Ifrim übernimmt zum 1. Februar die wissenschaftliche Leitung des Eichstätter Jura-Museums. Als studierte Geologin war sie zuvor Mitarbeiterin der Forschungsgruppe „Biostratigraphie und Paläoökologie“ am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Sie verfügt über eine breite Expertise unter anderem in Paläontologie, Sedimentologie, Altersdatierung und Geochemie. Zudem war sie über mehrere Jahre hinweg für das Naturkundemuseum Karlsruhe tätig. Einen Forschungsschwerpunkt Ifrims bilden Plattenkalke als Fossillagerstätten, die sie unter anderem in von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekten in Mexiko untersucht hat. Sie ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften.

„Die Plattenkalke und ihre fantastischen Fossilien bieten viele interessante Forschungsansätze. Gleichzeitig möchte ich, dass das Museum zu einer Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wird. Ich empfinde es als große Ehre und Aufgabe, dieses wundervolle Museum für die Eichstätter leiten zu dürfen, und ich kann es kaum erwarten, damit anzufangen“, erklärt Ifrim.

„Ifrim wird an die langjährige Tradition des Jura-Museums anknüpfen und gleichzeitig innovative Konzepte auf den Weg bringen, um die Bestände einem breiten Publikum näher zu bringen“, betont die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Prof. Dr. Gabriele Gien. Zudem sei Frau Ifrim als Forscherin international vernetzt und habe die Anschlussfähigkeit des Museums an die Universität im Blick. „Dank des Engagements des kommissarischen Leiters Alexander Nützel wird sie gute Grundlagen für ihre Arbeit vorfinden“, so Gien weiter.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratuliert zu dieser Besetzung: „Das Juramuseum Eichstätt bleibt auf Kurs zu einer erfolgreichen Zukunft. Mit Ifrim gewinnt das international geschätzte Forschungsmuseum eine erfahrene Wissenschaftlerin als Leiterin. Nachdem der Freistaat und die KU Eichstätt-Ingolstadt vergangenen Sommer gemeinsam eine gute Lösung für die Frage der Trägerschaft finden konnten, ist nun ein weiterer wichtiger Schritt für das Museum auf der Willibaldsburg getan.“

Ihrem Vorgänger Alexander Nützel von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns dankte Minister Sibler für die engagierte und umsichtige kommissarische Leitung des Juramuseums in der Übergangszeit. Der Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayern, Gerhard Haszprunar, schließt sich diesem Dank an und ergänzt: „Ich freue mich auf den Beginn einer neuen Ära des Juramuseums und die Zusammenarbeit mit der KU Eichstätt.“

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hat zum Juli vergangenen Jahres die Trägerschaft für die Einrichtung übernommen, die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns betreuen weiterhin die Sammlung, die größtenteils vom Eichstätter Priesterseminar Collegium Willibaldinum zur Verfügung gestellt wird. Außerdem unterstützen die Stadt Eichstätt und der Landkreis das Projekt finanziell.

Im Jura-Museum sind insbesondere Fossilien der Solnhofener Plattenkalke zu sehen, die in den Steinbrüchen der Region zutage gefördert worden sind. Zu den eindrucksvollen Versteinerungen aus der Jura-Zeit vor 150 Millionen Jahren gehören das weltweit einzige Exemplar des Raubdinosauriers Juravenator und ein Original des berühmten Urvogels Archaeopteryx.