CSU „menschlich enttäuscht“ von Alfred Lehmann

Die Rolle des Ex-OB bei städtischen Grundstücksgeschäften leine Partei auf Distanz gehen

26.01.2020 | Stand 26.01.2020, 17:32 Uhr
Lehmann −Foto: SCHMATLOCH

Die Rolle des Ex-OB bei städtischen Grundstücksgeschäften leine Partei auf Distanz gehen

(ty) Irgendwie war es von Anfang an zu erwarten, dass das Thema Alfred Lehmann im Kommunalwahlkampf eine nicht unerhebliche Rolle spielen würde. Nach der Verurteilung des ehemaligen Oberbürgermeisters wegen Vorteilsnahme und Bestechlichkeit machen nun Berichte über dessen ethisch bedenklichen Tantiemen die Runde, die er als Berater verschiedener Immobilienmakler bei städtischen Grundstücksgeschäften erhalten hat, als er zwar nicht mehr als OB, so doch noch als Stadtrat in Amt und Würden war.

CSU-Kreisverband, Stadtratsfraktion und Oberbürgermeister Christian Lösel zeigen sich in einer gemeinsamen Presseerklärung betroffen und enttäuscht über Lehmanns verhalten. „Alfred Lehmann hat sich als Oberbürgermeister und langjähriger Vorsitzender der Lebenshilfe erhebliche Verdienste für die Stadt Ingolstadt, deren Entwicklung und die Menschen in dieser Stadt erworben“, heißt es da, „umso mehr sind wir persönlich betroffen und enttäuscht über die bekanntgewordenen Sachverhalte zum persönlichen Geschäftsgebaren von Alfred Lehmann. Dieses entspricht nicht unseren Vorstellungen von korrektem und moralisch richtigem Handeln.“

Nachdem immer wieder in unzulässiger Weise versucht werde, eine Verbindung zwischen den privaten Geschäftsbeziehungen von Alfred Lehmann und dem amtierenden Oberbürgermeister herzustellen, betont Christian Lösel ausdrücklich: „Mir war völlig unbekannt, dass es Verträge zwischen Herrn Lehmann und Maklern oder Immobilienfirmen im Zusammenhang mit städtischen Grundstücksgeschäften gab. Ich habe davon erst im Rahmen der Ermittlungen erfahren.“

„Wir alle sind auch deshalb menschlich so enttäuscht, da wir erwartet hätten, dass Alfred Lehmann spätestens zu Beginn der Aufarbeitung uns persönlich und umfassend über alle Sachverhalte informiert und die Karten offen auf den Tisch legt. Dies ist trotz gezielter Nachfrage nicht geschehen und dies betrachten wir als Vertrauensbruch“, so CSU-Kreisverband, Stadtratsfraktion und der Oberbürgermeister in einer gemeinsamen Presseerklärung.