Festnahme nach Großeinsatz auf der A9 bei Hilpoltstein
Auch nach Vernehmung vieles unklar

22.09.2021 | Stand 22.09.2021, 7:27 Uhr
Die A9 war wegen eines SEK-Einsatzes mehrere Stunden gesperrt.
−Foto: Jochen Münch

Nach Morddrohungen und einer mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus auf der A9 ermittelt die Polizei weiter zu der Tat. Sonderkräfte der Polizei hatten am Dienstagabend wie berichtet nach einem stundenlangen Großeinsatz auf der Autobahn zwischen Hilpoltstein und Greding einen 30 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen.

Wie ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen mitteilte, hat die Polizei den 30-Jährigen inzwischen vernommen. Zu den Ergebnissen der Vernehmung konnte die Polizei zunächst noch keine Auskunft geben. Die Fragen, ob der mutmaßliche Täter bewaffnet war und ob es sich tatsächlich um eine Geiselnahme handelte, blieben offen. Auch zu dem psychischen Zustand des Mannes oder möglichen Motiven gab es keine Angaben. Die Ermittlungen laufen weiter.

Am Nachmittag war es laut einem Polizeisprecher in dem Bus mit Fahrtziel Serbien zum Streit gekommen. Der Mann habe behauptet, eine Waffe zu haben und gedroht, er werde alle umbringen. Es sei zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Fahrgästen gekommen, wobei zwei Menschen leicht verletzt worden seien. Der Bus habe deshalb angehalten.

Zugriff nach Einsatz von Blendmitteln

Kräfte des Spezialeinsatzkommandos SEK griffen nach dem stundenlangen Großeinsatz, an dem Dutzende Beamte beteiligt waren, gegen 21.30 Uhr zu. Die "Bild" berichtete über Detonationen. Diese gingen nach Angaben des Sprechers auf Blendmittel zurück, die das SEK einsetzte, um den Täter abzulenken. Er sei dann "widerstandslos" festgenommen worden. Laut Polizei hatten die Beamten über das Handy eines Busfahrers Kontakt ins Fahrzeug aufgenommen, wo sich der mutmaßliche Geiselnehmer mit den Fahrern aufgehalten habe.

Zum Zeitpunkt des Zugriffs hatten drei Busfahrer - zunächst war die Rede von zwei Fahrern gewesen - und alle übrigen Passagiere das Fahrzeug bereits verlassen. Der Bus war unterwegs in Richtung München und sollte laut Polizei weiter nach Serbien fahren.

Die Polizei hatte bereits nach der Alarmmeldung vom frühen Abend die A9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Es bildeten sich Staus. Gegen 22.30 Uhr wurde die Strecke wieder freigegeben. Am späten Abend floss der Verkehr dann wieder. Auch die Bahnstrecke, die entlang der Autobahn verläuft, war zeitweise gesperrt. (ty)