„Auch ein Schulbau versiegelt die Grünfläche“

Bund Naturschutz wehrt sich vehement gegen Bau im zweiten Grünring

07.07.2020 | Stand 07.07.2020, 9:18 Uhr
Bund Naturschutz −Foto: SCHMATLOCH

Bund Naturschutz wehrt sich vehement gegen Bau im zweiten Grünring

(ty) Geht es nach dem Bund Naturschutz (BN), dann wird aus dem Bau der Mittelschule Nordost am Augraben nichts. „Der Bund Naturschutz lehnt die Änderung des Flächennutzungsplanes und die beabsichtigte Bebauung auf dem Grundstück ab. Das Grundstück ist Teil des zweiten Grünrings und daher von Bebauung freizuhalten“, so die Stellungnahme des BNA, „auch ein Schulbau versiegelt die Grünfläche. Der zweite Grünring wird durch die großflächige Baumaßnahme in seiner Funktion erheblich beeinträchtigt.“

Es sei in Zeiten des Klimawandels in einer dicht bebauten Stadt mit einem großen Baudruck notwendig, die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen wichtigen Grünflächen zu schützen. Sie dienten als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, seien Biotoptrittsteine, filterten Schadstoffe, kühlten im Sommer die Umgebung und sorgten für Feuchtigkeit in der Luft. Zudem speichern sie Wasser bei Starkregen und dienten der wohnungsnahen.

„Besonders für die Menschen im Nordosten ist der zweite Grünring als Frischluftschneise notwendig, da hier die Belastungen der Luft durch die Raffinerien, Autobahn und Audi besonders groß sind. Es hat sich zu diesem Problembereich der Luftverschmutzung bereits eine Bürgerinitiative gebildet“, so der BN weiter.

Für die Schule könne ein anderer Standort im Nordosten gefunden werden. Es gebe ganz in der Nähe ausgedehnte Bauflächen, die gerade in der Entwicklung seien bzw. entwickelt werden könnten. Mit den Planungen der Schule sei auch die Verlagerung von Schülern aus der Lessingschule vom Nordosten nach Ringsee verbunden. „Solche mit zusätzlichem Verkehr über die Donau und langen Schulbusfahrten einhergehenden Schulsprengeleinteilungen sollten sich in Corona- und Nachcoronazeiten von selbst verbieten und sind auch aus Klimaschutzgründen abzulehnen.“