Der Stadtrat verabschiedete heute den Haushalt für das kommende Jahr
(ty) 687 Millionen Euro. Mit dieser gigantischen Summe markiert der Haushalt für das kommende Jahr beinahe ein Allzeit-High. Es ist der zweithöchste Haushalt, den der Ingolstädter Stadtrat je verabschiedete hat. Und mit 29 zu 21 Stimmen doch klarer, als es die Haushaltsreden der Fraktionen zuvor hätten vermuten lassen.
Selbstredend spielte die aktuelle Krise bei Audi und in der Automobilindustrie allgemein eine gewichtige Rolle in vielen der Reden. Und auch wenn Oberbürgermeister Christian Lösel meinte „Ich habe einfach keine Lust mehr auf Krise, ich habe Lust auf Lösungen“, so wird sie Ingolstadt doch noch eine gewisse Zeit begleiten, wenn beispielsweise die veränderten Produktionsbedingungen auf die Zulieferer durchschlagen.
Ingolstadt wird – so Lösel – seine Wirtschaftsförderung im kommenden Jahr noch einmal forcieren, was den finanziellen Rahmen, aber auch die personelle Ausstattung betrifft. Er wiederholte sein Bekenntnis zu neuen digitalen Technologien, aber auch sein Vertrauen in das Auto als – wie Ministerpräsident Markus Söder es formuliert hat – Technologieträger der Zukunft.
Haushaltsreden haben, obschon der Name es vermuten ließe, meist sehr wenig mit dem aktuellen Haushalt zu tun. Umso mehr mit der Kritik am bestehenden System. In Zeiten des Wahlkampfes umso mehr. Und so nutze vor allem Christian Lange (BGI) seine Redezeit, um die aus seiner Sicht „verfehlte Politik“ der vergangenen 20 Jahre zu geißeln. Von der Verkehrspolitik bis zur Kultur.
Eine gewisse Einmaligkeit bekam die letzte Sitzung des Stadtrates für dieses Jahr nicht zuletzt dadurch, weil sie die Chance bot, den künftigen Oberbürgermeister reden zu hören. Genau das sagte Henry Okorafor selbstbewusst zu Beginn seiner Haushaltsrede. Die Kommunalwahlen im März 2020 sind für ihn offenbar reine Formsache. Denner weiß bereits, dass er OB von Ingolstadt wird. Irgendwie amüsant, wenn es nicht so grotesk wäre. (Ausfühtlicher Bericht über die Haushaltsreden folgt)
