„19 000 Unternehmen on Insolvenz bedroht“

Auftakt der Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel in schwierigen Zeiten

03.05.2021 | Stand 03.05.2021, 7:30 Uhr
ver.di −Foto: Schmatloch

Auftakt der Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel in schwierigen Zeiten

(ty) Die Corona-Krise hat eine große Kluft im Einzelhandel aufgerissen: Die Läden sind geschlossen, der Internet-Versandhandel boomt. Vor diesem Hintergrund werden die diesjährigen Tarifverhandlungen schwierig. Im bayerischen Einzelhandel heute die Tarifverhandlungen für rund 320 000 Beschäftigte. Der Handelsverband Bayern und die Gewerkschaft Verdi liegen vor der ersten Gesprächsrunde weit auseinander. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent und einen zusätzlichen Fixbetrag von 45 Euro im Monat. Das Mindesteinkommen in den unteren Tarifgruppen soll auf 12,50 Euro Stundenlohn steigen.

Der Handelsverband hat das wegen der coronabedingten Umsatzeinbrüche vieler Einzelhändler als „unvernünftig und realitätsfern“ kritisiert. Verdi argumentiert, dass die Umsätze im Einzelhandel insgesamt gestiegen seien. Der Handelsverband dagegen verweist darauf, dass den vom Lockdown betroffenen Einzelhändlern in Bayern jede Woche rund 900 Millionen Euro Umsatz fehlten. Mindestens 19 000 Unternehmen seien von Insolvenz bedroht und rund 50 000 Jobs stünden auf dem Spiel.