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Sind Online-Kredite seriös?

02.11.2023
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Online-Kredite sind mittlerweile eine etablierte und populäre Form der Kreditaufnahme. −Foto: Pixabay-com © Gerd Altmann

 

Durch die Digitalisierung hat sich das Bankenwesen erheblich verändert. Besonders deutlich wird das daran, dass heutzutage viele Kredite online vergeben werden. Hierbei stellt sich für Kreditnehmer die Frage, ob diese Kreditform seriös ist. Grundsätzlich sind Online-Kredite eine zuverlässige Form der Finanzierung, allerdings sind verschiedene Aspekte zu beachten. Welche das sind und auf welche Weise man sicher von einem zuverlässigen Online-Kredit profitiert, veranschaulicht dieser Artikel.

Eine grundsätzliche Angst ist unbegründet

Banken und Kreditinstitute reagieren auf die rasant voranschreitende Digitalisierung. Viele Services sind heutzutage online verfügbar und können von Kunden ganz bequem von zu Hause aus in Anspruch genommen werden. Die Folge ist, dass viele Bankfilialen geschlossen werden, weil die Nachfrage sinkt. Das wiederum führt zu einem verstärkten Online-Angebot und einer weiter sinkenden Nachfrage, weswegen die Entwicklung klar hin zu digitalen Lösungen geht.

Eine grundsätzliche Angst vor Online-Krediten ist daher vollkommen unbegründet. Nahezu sämtliche bekannten und seriösen Banken und Kreditinstitute bieten ihre Dienste mittlerweile online an. Somit kann man von deren Expertise profitieren und einen Kredit bequem von zu Hause aus abschließen. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass Online-Kredite meist besonders günstig sind, da keine Kosten für Filialen, Mitarbeiter und Beratungen anfallen.

Trotz dieser vielen Vorteile, die mit Online-Krediten einhergehen, ist eine gewisse Vorsicht geboten. Das liegt daran, dass es Cyberkriminelle gibt, die sich die Entwicklung hin zu digitalen Lösungen zu Nutze machen wollen. Diese fälschen beispielsweise Bankauftritte oder versuchen durch Phishing-Attacken, an die personenbezogenen Daten und Bankinformationen der Kunden zu kommen. Deswegen ist es bei der Auswahl des Kreditgebers und dem Vertragsabschluss wichtig, sorgfältig vorzugehen und alle erdenklichen Maßnahmen zum Datenschutz zu ergreifen.

Leitzinserhöhungen der EZB verteuern Kredite

Seit dem 15.06.2023 ist klar, dass die EZB mit ihren Leitzinserhöhungen noch nicht zu einem Ende gekommen ist. Um die Inflation in den Griff zu bekommen und die Eurozone zu stabilisieren, soll der Leitzins mindestens noch einmal angehoben werden. Schon bis zu diesem Zeitpunkt lag der effektive Jahreszins für Konsumentenkredite bei 8,09 %. Eine weitere Erhöhung könnte dazu führen, dass sich solche Kredite noch einmal deutlich verteuern.

Allerdings ist es längst nicht so, dass alle Banken die gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben. 46 % der in einer Umfrage befragten Banken geben an, dass sie damit rechnen, dass die Kreditzinsen am Markt konstant bleiben werden. 54 % rechnen allerdings mit steigenden Zinsen. Für Verbraucher bedeutet das, dass die Kreditkosten stark davon abhängen, an welche Bank man sich wendet. Um Kosten zu sparen, sollte man daher unbedingt einen umfassenden Kreditvergleich durchführen und möglichst viele Banken in den Blick nehmen.

Aktuell ist es so, dass Verbraucherkredite häufig 8 % Zinsen kosten. Es ist allerdings nach wie vor möglich, geeignete Angebote mit einem Zinssatz von 5 % oder 6 % zu bekommen. Das kann je nach Kredit Einsparungen von mehreren hundert oder sogar tausend Euro bedeuten. Man darf daher keinesfalls das erstbeste Kreditangebot annehmen oder aus Sehnsucht nach der Niedrigzinsphase komplett auf einen Kredit verzichten. Ein seriöser und umfassender Vergleich macht es möglich, auch heutzutage noch günstiges Geld für unterschiedliche Projekte und Anliegen zu erhalten.

Das gilt nicht nur für Menschen, die einen neuen Kredit aufnehmen, sondern auch für alle, die ihr Konto bereits überzogen haben. Durch die Leitzinserhöhung verteuern sich auch Kredite wie der Dispo. Entsprechend zahlt man in Zukunft voraussichtlich deutlich mehr für eine Kontoüberziehung als bisher. Wer das nicht hinnehmen, sondern seine Kosten reduzieren möchte, sollte sein Konto ausgleichen, indem er einen Verbraucherkredit beziehungsweise einen Umschuldungskredit aufnimmt.

Informationen über die Kreditgeber recherchieren

Aufgrund der vielen Leitzinserhöhungen der EZB ist es wichtig, gezielt nach einem wirklich günstigen Kreditangebot zu suchen. Eine besonders wichtige Aufgabe besteht darin, vielfältige Kreditgeber in den Blick zu nehmen und sich über sie zu informieren. So findet man nicht nur günstige Kreditangebote, sondern kann sich auch vergewissern, dass die jeweiligen Banken und Kreditinstitute seriös sind und professionell arbeiten.

Gerade online ist es leicht möglich, Informationen zu einem potenziellen Geldgeber zu bekommen. Hier gibt es einerseits objektive Berichte und Bewertungen durch offizielle Institute. Allerdings sollte man sich zusätzlich mit den Rezensionen und Bewertungen anderer Nutzer beschäftigen. Diese geben oft einen persönlichen und hilfreichen Eindruck, wie ein Kreditgeber arbeitet und welche Erfahrungen bei Banken im Internet sie gemacht haben. So bekommt man ein gutes Bild davon, ob man diesen vertraut und ihre Angebote in Anspruch nehmen möchte.

Des Weiteren müssen Banken und Kreditgeber hierzulande lizenziert und reguliert sein. Nur dann dürfen sie ihrer Arbeit nachgehen. Es ist deswegen lohnenswert, sich mit den entsprechenden Lizenzen eines Anbieters zu beschäftigen. Von welcher Stelle wurde er lizenziert und ist die jeweilige Lizenz in Deutschland gültig? Kann man diese Frage mit „Ja“ beantworten, spricht viel dafür, dass der jeweilige Kreditgeber seriös arbeitet.

Viele Kreditgeber arbeiten mit dem Video-Ident-Verfahren

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Durch das Video-Ident-Verfahren weisen sich Kreditnehmer sicher und einfach aus. −Foto: Pixabay-com © Tumisu

Ein weiteres Merkmal dafür, dass Anbieter seriös arbeiten, ist, wenn sie mit dem Video-Ident-Verfahren und dem Postident-Verfahren arbeiten. Mit diesen haben angehende Kreditnehmer die Möglichkeit, sich auszuweisen und einen Kreditantrag auf sicheren Kanälen abzuschließen. Gerade das Postident-Verfahren führt zu einer doppelten Prüfung, sodass es nicht so leicht dazu kommen kann, dass man auf Online-Betrüger hereinfällt. Aber auch wenn lediglich mit dem Video-Ident-Verfahren gearbeitet wird, ist dies bereits ein gutes Zeichen.

In diesem Zusammenhang lohnt es sich zudem, sich mit den Datenschutzrichtlinien der einzelnen Anbieter auseinanderzusetzen. Diese sollten nicht nur den Standards genügen, sondern möglichst umfassend sein. Dann können Antragsteller sicher sein, dass mit ihren Daten vertrauensvoll und professionell umgegangen wird. Insbesondere sollte ausgeschlossen sein, dass die persönlichen Informationen für Werbezwecke verwendet werden. Das spricht sonst dafür, dass der Kreditgeber sein Geld nicht vorrangig mit der Vergabe von Krediten verdient, sondern durch den Verkauf von Informationen. Hat man hier einen Verdacht, sollte man von einem Vertragsabschluss absehen.

Verschlüsselungen und die Webadresse

Ein sehr gutes Zeichen ist es, wenn Banken und Kreditinstitute bei ihren Aktivitäten im Internet mit Verschlüsselungen arbeiten. Das sollte die Kommunikation per E-Mail ebenso betreffen wie Live-Chats. Bevor man sich näher mit einem Kreditangebot beschäftigt, ist es daher eine gute Idee, zu prüfen, ob entsprechende Verschlüsselungen im Einsatz sind. Ist das nicht der Fall, spricht das nicht zwingend dafür, dass der Anbieter unseriös ist, die Daten sind jedoch nicht so gut geschützt wie an anderer Stelle. Entsprechend sollte man sich eventuell für einen anderen Dienstleister entscheiden.

Außerdem ist es ratsam, die Webadresse des jeweiligen Anbieters genau unter die Lupe zu nehmen. Immer wieder kommt es vor, dass Cyberkriminelle komplette Webauftritte von seriösen Banken und Kreditinstituten nachbauen. Diese sehen den Originalen zum Verwechseln ähnlich, dienen aber ausschließlich dazu, personenbezogene Daten abzugreifen und die Nutzer zu schädigen. Man sollte daher immer genau prüfen, ob man sich tatsächlich auf der Webadresse eines seriösen Dienstleisters befindet. Liegen Rechtschreibfehler oder Buchstabendreher in der Webadresse vor, spricht dies dafür, dass es sich um eine Fake-Website handelt. Dann sollte man diese schnellstmöglich verlassen.

Seriöse Anbieter verzichten auf versteckte Kosten

Unseriöse Dienstleister sind nicht transparent, sondern versuchen, ihre Kunden hinters Licht zu führen. Das tun sie beispielsweise dadurch, dass sie bestimmte Kosten, die mit einem Angebot verbunden sind, nicht konkret benennen, sondern an wenig prominenter Stelle im Kreditvertrag verstecken. Die Antragsteller gehen davon aus, ein besonders günstiges Angebot zu erhalten, müssen später aber deutlich mehr zahlen, als sie erwartet haben und als dies bei einem anderen Anbieter nötig gewesen wäre.

Um dies zu vermeiden, sollte man sich intensiv mit den Vertragskonditionen auseinandersetzen. So verhindert man, dass man Dingen zustimmt, die man eigentlich gar nicht möchte. Außerdem erkennt man so relativ schnell, wenn Zusatzkosten im Vertrag versteckt sind. Wer sich unsicher ist, ob er den Kreditvertrag eigenständig versteht, sollte sich professionelle Unterstützung an die Seite holen. Wichtig ist, dass der entsprechende Helfer unabhängig und seriös ist. Bankberater kennen sich hervorragend in der Materie aus und sind Profis, allerdings wollen sie ihre eigenen Produkte verkaufen und sind folglich oft nicht unabhängig.

An diesen Merkmalen erkennen Sie unseriöse Anbieter

Es gibt einige Merkmale, an denen man unseriöse Kreditgeber schnell erkennt. Beispielsweise ist es verdächtig, wenn in den Vertragsbedingungen nicht ausgeschlossen wird, dass die personenbezogenen Daten der Kunden für Werbezwecke genutzt werden. Hier sollten alle Alarmglocken angehen, da solche persönlichen Daten nicht nur kostbar sind, sondern auch der Privatsphäre unterliegen. Einer Nutzung für Werbezwecke sollte man auf keinen Fall zustimmen.

Ebenfalls verdächtig ist es, wenn Anbieter eine Bezahlung fordern, noch bevor eine Leistung erbracht wurde. Vorauszahlungen sind in der Kreditbranche absolut unüblich und sprechen dafür, dass es sich um einen unseriösen Anbieter handelt. Dasselbe gilt, wenn ein Anbieter keine Sicherheiten verlangt. Alle Banken und Kreditinstitute wollen ihr Ausfallrisiko so gering wie möglich halten. Liegen keine Sicherheiten vor, ist das Risiko für die Geldgeber extrem hoch und sie vergeben keinen Kredit oder nur zu sehr teuren Konditionen. Ein günstiges Angebot, ohne dass Sicherheiten verlangt werden, ist nicht seriös.

Eine weitere Masche von unseriösen Anbietern ist es, Gehaltsabtretungen von den Antragstellern zu verlangen. Auch dies ist nicht üblich und sollte daher mit Vorsicht genossen werden. Weitere Hinweise darauf, dass ein Anbieter vermutlich unseriös ist, liegen vor, wenn die Vertragsunterlagen per Nachnahme angenommen werden müssen und wenn die Dienstleister von "Finanzierungsangeboten" sprechen, statt das Wort Kredit zu benutzen. Banken und Kreditinstitute vergeben Kredite und benennen diese auch so.

Fazit

Prinzipiell sind Online-Kredite eine gute Sache. Sie vereinfachen viele Prozesse und sorgen dafür, dass Antragsteller das von ihnen benötigte Geld zeitnah auf dem Konto haben. Das funktioniert aber nur, wenn man es mit seriösen, professionellen und verlässlichen Kreditgebern zu tun hat. Die meisten seriösen Geldgeber sind mit eigenen Online-Angeboten im Internet vertreten. Die Wahrscheinlichkeit, ein zuverlässiges Angebot zu erhalten, ist daher sehr groß. Trotzdem sollte man vorsichtig sein und Informationen über die Kreditgeber einholen, auf Verschlüsselungen und die Webadresse achten und die Vertragsbedingungen genau lesen.