Stiftl geht stiften

Lorenz Stiftl gibt das Bierzelt am Barthelmarkt und das Theaterrestaurant auf

24.07.2021 | Stand 24.07.2021, 7:50 Uhr
Stiftl −Foto: Hammer

Lorenz Stiftl gibt das Bierzelt am Barthelmarkt und das Theaterrestaurant auf

(ty) Aus und vorbei: Lorenz Stiftl gibt sein Festzelt auf dem Barthelmarkt und das Theaterrestaurant auf. Am 15. August ist Schluss mit dem Lokal, das er drei Jahre zuvor von Manfred Enzersberger übernommen und "jedermann" genannt hatte. "In Zeiten von Corona ist es schwierig, gute Leute zu kriegen", sagte Stiftl zur Begründung. Generell sei das Theaterrestaurant "ein schwieriges Pflaster" gewesen und "kein normales Geschäft". Auch die vielen Auflagen seien nicht einfach zu erfüllen gewesen.

Auf den Barthelmarkt wird der 57-Jährige künftig nur noch privat gehen. Stiftl gibt das Spaten-Festzelt mit 2500 Sitzplätzen auf, das er seit 2000 auf dem viertgrößten Volksfest in Oberbayern bewirtet hat. "Der Gastronom aus Vohburg resümierte während der Krise seinen beruflichen Werdegang und ist mit seinem Schaffenswerk zufrieden", heißt es in einer Mitteilung. Ihm sei in der langen Phase des Stillstands klar geworden, dass er sich auf weniger Geschäfte konzentrieren, aber dafür als Gastgeber präsenter sein müsse. "Außerdem werden wir auch nicht jünger", so der 57-Jährige im Hinblick auf die stressige Phase vom Barthelmarkt bis zur Wiesn. Stiftl betreibt weiterhin seinen Zeltverleih, der sehr gut laufe. Neue Pläne für die Zukunft hat er derzeit keine: Kein Mensch könne jetzt schon sagen, wie es in der Gastronomie weitergeht.

Die hauseigene Metzgerei versorgt künftig noch das Pfaffenhofener und Ingolstädter Volksfest, die Gastronomie im Audi-Sportpark und im Grünwalder Stadion in München, das Alte Hackerhaus in der Münchner Fußgängerzone sowie das Festzelt Zum Stiftl auf dem Oktoberfest.

Die Mitarbeiter der Spaten-Löwenbräu GmbH bedauern der Mitteilung zufolge den Entschluss von Stiftl. Wer zukünftig der neue Festwirt im Spatenzelt sein wird, stehe noch nicht fest. Dafür gibt es am Barthelmarkt seit einigen Jahren ein bewährtes System. "Die Zelte werden über Weihnachten ausgeschrieben", erklärt Manchings Bürgermeister Herbert Nerb. Dann bewerben sich die Brauereien mit einer dicken Mappe und der Gemeinderat entscheidet nach einem Punktesystem. Kriterien sind Zuverlässigkeit, Sicherheit, Umweltschutz und vieles mehr. Laut Nerb bewerben sich jedes Jahr auch andere Brauereien aus der Region - und manchmal sei es in der Vergangenheit schon knapp gewesen. "Was die Wirte angeht, müssen die Brauereien Vorschläge machen", sagt Nerb - und zugleich muss aber auch die Gemeinde den Wirt akzeptieren.

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