16-jähriger Köschinger im Zug attackiert

Unbekannter tritt jungem Mann offenbar wegen dessen Jahn-Regensburg-Pullover in die Hüfte

02.06.2020 | Stand 02.06.2020, 8:42 Uhr

Unbekannter tritt jungem Mann offenbar wegen dessen Jahn-Regensburg-Pullover in die Hüfte

(ty) Am späten Sonntagnachmittag wurde ein 16-jähriger Köschinger von einem Unbekannten tätlich angegangen und von einem weiteren bedroht - vermutlich weil er einen Pullover mit dem Vereinswappen des SSV Jahn Regensburg trug. Die Bundespolizei sucht nach Zeugen des Vorfalls beziehungsweise Personen, die die beiden vermeintlichen Täter kennen.

Der 16-Jährige wollte mit seinem 14-jährigen Bruder und einer 15-jährigen Freundin aus Ingolstadt im Zug von München nach Ingolstadt fahren. Dazu stiegen sie gegen 18.20 Uhr am Gleis 20 in das vorletzte Abteil des abfahrbereiten Regionalexpresses. Beim Gepäckverstauen kam ein ihnen Unbekannter und trat dem 16-Jährigen völlig überraschend mit dem Fuß gegen die Hüfte. Der Köschinger ging zu Boden.

Der bislang unbekannte Täter fragte ihn daraufhin, warum er einen Pullover des SSV Jahn Regensburg trage und ob er der dortigen Hooliganszene angehören würde. Ein Begleiter des Angreifers bedrohte den 16-Jährigen zielgerichtet mit einer Geste - dabei fuhr er sich mit dem Daumen über die Kehle. Als sich mehrere Reisende einmischten und die beiden Tatverdächtigen aufforderten, den angegriffenen Jugendlichen in Ruhe zu lassen, verließen die beiden das Abteil.

Die drei Jugendlichen verließen nach der Attacke den Zug am Hauptbahnhof München und machten Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn auf den Vorfall aufmerksam. Der 16-Jährige verspürte kurzzeitig Schmerzen im Hüftbereich, die aber relativ schnell wieder nachließen. Augenscheinliche Verletzungen konnten nicht festgestellt werden. Folglich war auch keine ärztliche Versorgung erforderlich.

Für Fahndungsmaßnahmen nach den Tätern wurde der Regionalexpress am Bahnhof Petershausen auf polizeiliche Anordnung hin angehalten. Eine Suche im Zug durch Beamte der Landespolizei nach den beiden Tatverdächtigen verlief negativ. Allerdings meldete sich eine 48-Jährige aus dem Landkreis Dachau, die sich als Zeugin zur Verfügung stellte. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der RE59162 mit rund 40-minütiger Verspätung in Richtung Ingolstadt weiterfahren.

Die Bundespolizei wertet nun die Videoaufzeichnung des RE sowie Kameraaufnahmen vom Bahnsteig am Hauptbahnhof aus. Aufgrund zahlreicher Reisender im Zug Richtung Ingolstadt hatte der Halt in Petershausen große Öffentlichkeitswirksamkeit.

Die Bundespolizei geht davon aus, dass der Vorfall Fußballbezug hatte. Als Auslöser der Aggression gilt ein vom Geschädigten getragener roter Hoodie. Darauf war ein großes Wappen des SSV Jahn Regensburg abgebildet. Dieses Kleidungsstück hatte zuvor schon, in München an der Isar, zu Problemen mit Fans des TSV 1860 geführt.
Der "Treter" wird zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß, etwas stämmig mit leicht gebräunter Hautfarbe geschildert. Er hat kurze schwarze Haare und einen dunklen Dreitagebart. Bekleidet war er mit einem schwarzem T-Shirt und Jeans. Sein Begleiter soll dünn und etwas kleiner gewesen sein. Er hat kurze dunkelblonde Haare und keinen Bart, trug laut Polizei ein schwarz-dunkelgraues Tuch als Maske, zudem ein T-Shirt.

Die Bundespolizei ermittelt wegen Körperverletzung und Bedrohung und bittet Zeugen des Vorfalls oder Personen, die aufgrund der Beschreibung die Tatverdächtigen kennen, sich unter der Telefonnummer (089) 515550-111 bei der Bundespolizeiinspektion München zu melden.

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