Nur Henriquez trifft

ERC Ingolstadt unterliegt Iserlohn Roosters 1:2

Zu viel Hin und Her: Panther lassen sich auf offenen Schlagabtausch ein

04.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:51 Uhr

Panther-Stürmer Enrico Henriquez (vorne) traf zwar früh zur Führung, am Ende siegten jedoch die Roosters um Emile Poirier. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den vierten Sieg in Serie verpasst. Gegen die Iserlohn Roosters taten sich die Panther am Sonntagnachmittag mit der kompakten Ordnung des Gegners schwer, die ihnen wenig Zeit im Offensivdrittel gestattete, und verloren mit 1:2 (1:1, 0:1, 0:0).



„Wir waren nicht geduldig genug, ihr 1-3-1-System auszuhebeln, und zu viele unserer Spieler haben nicht ihre Top-Leistung gebracht“, fasste ERC-Trainer Mark French die 60 Minuten zusammen, während sich Iserlohns Coach Greg Poss über eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ freute.

Zu Beginn hatten die Panther noch an ihre konzentrierte Leistung beim 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)-Erfolg in Bremerhaven am Freitagabend angeknüpft. Und sie erzielten erstmals seit sechs Spielen wieder einen Treffer im Auftaktdrittel: Jerome Flaake eroberte den Puck in der gegnerischen Zone und bediente Enrico Henriquez, der Andreas Jenike im Roosters-Tor keine Abwehrchance ließ (4.). Charles Bertrand (9.), Daniel Pietta und „Wojo“ Stachowiak (beide 14.), den Frederik Storm in Szene zu setzen versucht hatte, verpassten das zweite Ingolstädter Tor.

Doch auch die Iserlohner versteckten sich nicht und bereiteten Michael Garteig, der anstelle des aus privaten Gründen fehlenden Kevin Reich zwischen den Pfosten stand, phasenweise reichlich Arbeit. Nach 14 Minuten zappelte der Puck dann auch im Panther-Netz, nachdem Casey Bailey aus der Drehung abgezogen und Garteig damit überrascht hatte.

ERC lässt sich auf offenen Schlagabtausch ein



Auch im Mittelabschnitt gehörten nur die ersten Minuten klar den Panthern: Flaake und Philipp Krauß im Nachschuss (23.) hatten das 2:1 auf dem Schläger, doch Jenike reagierte glänzend. Anstatt aus ihrer guten Organisation heraus weitere Chancen zu kreieren, ließen sich die Ingolstädter auf einen offenen Schlagabtausch ein. Zunächst im Wortsinn, als sich Colton Jobke und Emile Poirier zum Boxen verabredeten, im Anschluss mit wilden Angriffen auf beiden Seiten. Einen davon nutzte Iserlohn in Person von Eugen Alanov, der den entscheidenden Zweikampf gegen Henriquez gewann und Garteig zum 1:2 überwand (37.). „Ich habe nichts gegen Kontertore, aber dieses Hin und Her ist für uns sicher kein Erfolgsrezept. Wir haben uns zu selten in ihrem Drittel festgesetzt und unsere Aktionen nicht sauber ausgeführt“, kritisierte French. „Wenn wir einen Konter hatten, haben wir zu häufig keinen Abschluss gefunden und stattdessen den Puck verloren. Dadurch ging’s immer hin und her“, ergänzte Kapitän Fabio Wagner.

Im Powerplay hämmerte Bailey die Scheibe an den Pfosten (40.), auf der Gegenseite scheiterte Maury Edwards an der Latte (43.). Der ERC drängte nun, angefeuert von den 3230 Zuschauern in der Saturn-Arena, auf das 2:2. Dabei probierte French auch wieder seine Überraschungstaktik mit vier Stürmern und nur einem Verteidiger − allerdings ohne Erfolg. Die Roosters verteidigten konzentriert und hatten kein Problem damit, auch mal auf Kosten eines unerlaubten Weitschusses zu klären. „Wir haben es am Schluss zu oft mit Alleingängen versucht“, meinte French. „Das haben wir vielleicht nicht clever genug gespielt“, so Wagner.

Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahm der ERC-Coach seinen Goalie Garteig zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch auch diese letzte Maßnahme fruchtete nicht mehr. „Unser Wettkampflevel war nicht ansatzweise da, wo es am Freitag war. Ich würde sagen, dass wir die drei Punkte hergeschenkt haben“, monierte Wagner. Die nächste Chance, es besser zu machen, bietet sich am Freitag (19.30 Uhr): Dann sind die Nürnberg Ice Tigers in Ingolstadt zu Gast.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Bodie; Marshall, Quaas; Jobke, Wagner; Hüttl – Storm, Stachowiak, Matteau; Krauß, Pietta, Henriquez; Bertrand, Höfflin, McGinn; Simpson, Friedrich, Flaake.
Iserlohn Roosters: Jenike – Acolatse, Ugbekile; Buschmann, Bender; Ankert, Labrie; Busch – Brown, Poirier, Alanov; Daugavins, Cornel, Bailey; Ziegler, Raedeke, Bergmann; Proske, Rutkowski, Broda.
Schiedsrichter: MacFarlane/Steingroß. – Tore: 1:0 Henriquez (4.), 1:1 Bailey (14.), 1:2 Alanov (37.). – Strafminuten: 13/17. – Zuschauer: 3230.

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