Linke fordert Sozialtarife für Strom und Gas

24.08.2022 | Stand 24.08.2022, 8:04 Uhr
Strom −Foto: oh

In zwei Anträgen zu den geplanten Strom- und Gaspreiserhöhungen fordert die Linke im Ingolstädter Stadtrat, auf die soziale Lage einzugehen und auf alle Fälle ein Strom- und Gassperren auszuschließen. Ein sozialer Tarif, fordern sie, soll niederschwellig und stigmatisierungsfrei angeboten werden und vor Beginn der Heizperiode 2022 eingeführt werden.

Im Konkreten wird in den Anträgen vorgeschlagen, der Sozialtarif für Strom solle bei einem Single Haushalt den kWh- Preis für die ersten 100 kWh monatlich um 50 Prozent senken. Bei Mehrpersonenhaushalten wird analog der kWh-Preis für die ersten 100 kWh zuzüglich 20kWh für jede weitere Person um 50 Prozent vergünstigt. Bei Gas soll sich der kWh-Preis für die ersten 135 kWh je Quadratmeter Wohnfläche jährlich um 50 Prozent vermindern. Anspruch auf diesen Sozialtarif sollen alle Haushalte haben, die unterhalb der Haushaltseinkommensgrenzen für eine Wohngeldberechtigung liegen.

Eva Bulling-Schröter, Stadträtin der Linken, begründet den Antrag mit einer drohenden Energiearmut und damit verbundenen sozialen Verwerfungen. „Diejenigen, die wenig Einkommen haben, trifft es natürlich existenziell. Neben Hilfestellungen zur Energieeinsparung durch Programme der Stadt müssen auch regenerative Energien gefördert werden. Allerdings brauchen wir jetzt schnell wirkende und kurzfristige Hilfsmaßnahmen um soziale Verwerfungen zu verhindern – es darf nicht sein, dass Menschen in ihren Wohnungen frieren müssen.“

Und linker Stadtrat Christian Pauling ergänzt: „Die geplanten Strom- und Gaspreiserhöhungen können von vielen Haushalten nicht mehr aufgebracht werden und führen zu einer Überschuldung. Diese Entwicklung muss gestoppt werden mit Ideen im sozialen Bereich und dem Willen Energiearmut zu verhindern.“ (ty)

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