33 Banner mit Hinweisen auf Ingolstadts Wissenschaftsgeschichte in der Innenstadt

Kluge Köpfe – ganz oben

04.07.2022 | Stand 04.07.2022, 12:18 Uhr
−Foto: Hammer

Die Geschichte vom Hanns Guck-in-die-Luft aus dem Buch Struwwelpeter nahm kein gutes Ende: Plumps, ist der in den Fluss gefallen. Für alle, die in der Innenstadt unterwegs sind, kann es sich ab sofort allerdings lohnen, den Blick nach oben zu richten – wegen der Ausstellung „Kluge Köpfe“.

Auf 33 Bannern, die quer über die Straßen hängen, sind namhafte Persönlichkeiten abgebildet, die in ihrer Funktion als Wissenschaftler oder Ärzte weit über die Grenzen Ingolstadts hinaus Ruhm und Ansehen erlangten. Dort, wo die Herrschaften wohnten, hängt das jeweilige Banner. Manche der Plakate bezeichnen aber auch geschichtsträchtige Orte wie das Benefiziatenhaus, das Kreuztor oder die Jesuitenbuchhandlung. Die Schau in luftiger Höhe ist ein Beitrag zum Jubiläumsjahr 550 Jahre Wissenschaft in Ingolstadt.

Da hängt zum Beispiel ein Porträt von Heinrich Palmaz von Leveling (1742 bis 1798) in luftiger Höhe: Er war ab 1771 Professor für Anatomie und Chirurgie an der Universität Ingolstadt und hielt 1777/78 die erste medizinhistorische Vorlesung in der Geschichte der Universität. Auf seine Initiative hin erfolgte am 22. Januar 1789 die Einrichtung des ersten Krankenhauses der Universität – ein Zimmer mit sechs Betten im Militärspital.

In Ingolstadt studiert hatte Johann Kaspar von Kandler (1740 bis 1815). Er war von 1775 an Juraprofessor, zwei Mal Rektor der Universität und ab 1790 einer der beiden Universitätskommissare für das Georgianum. Im Jahr 1802 wurde er von seinem Lehramt entbunden, da er in Ingolstadt blieb und nicht mit der Universität nach Landshut ging.

Die einzige Frau unter den klugen Köpfen ist Marieluise Fleißer (1901 bis 1974), Ingolstadts bedeutendsten Literatin und bekannt für ihr Bühnenstück „Pioniere in Ingolstadt“. Die Komödie spielt 1926 in Ingolstadt. Es wurde 1928 in der Komödie Dresden uraufgeführt, es war aber ein Misserfolg. Die Ingolstädter waren nicht begeistert.

Diese und weitere Geschichten erzählen die Banner, die über der Theresienstraße, Ludwigstraße, Moritzstraße, Mauthstraße und Am Stein hängen, und zwar noch bis 12. September. In einigen leeren Läden hängen Plakate mit einem QR-Code, der zu mehr Infos im Internet führt (www.ingolstadt2022.de). (smr)

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