Freispruch? Eher fraglich

Heilpraktikerprozess: Gericht zieht erste Bilanz

19.11.2021 | Stand 19.11.2021, 6:36 Uhr

Die angeklagte Heilpraktikerin Renate G. mit zwei ihrer drei Verteidiger im Saal des Ingolstädter Landgerichts. Die Anwälte hatten beim Prozessauftakt Freispruch gefordert – und damit wohl keinen Teil-Freispruch gemeint. Foto: A. Müller

Von Andreas Müller

Schrobenhausen / Ingolstadt – Bei Prozessbeginn haben die Verteidiger der Schrobenhausener Heilpraktikerin Renate G. ihr Ziel klar beschrieben: Freispruch. Ob das Ziel in der Pauschalität noch erreichbar ist, erscheint nach der Verhandlung am Donnerstag durchaus fraglich. Der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl hat eine vorläufige Einschätzung zum Ausgang des Verfahrens abgegeben.

Dass es überhaupt zu der Einschätzung kam, hatte damit zu tun, dass ein Zeuge trotz Ladung nicht erschienen war. Der Mann sollte über eine Party in seinem Garten berichten, bei der die Angeklagten BG-Mun als Mittel gegen Krebs und andere schwere Krankheiten beworben haben sollen. Auf der Party war wohl auch die an Speiseröhrenkrebs erkrankte Osnabrückerin Sabine H., der der Zeuge im Vorfeld von seinem angeblich an Hirntumor erkrankten und mit BG-Mun geheilten Bruder erzählt haben soll.

Wie viele andere auch hatte Sabine H. BG-Mun gekauft. Als sich die ihr offenbar versprochene Heilwirkung nicht eingestellt hatte, wandte sie sich an stern TV und brachte die Ermittlungen gegen die Heilpraktikerin und den mitangeklagten mutmaßlichen Hersteller von BG-Mun ins Rollen.

Die 56-jährige Renate G. und der zehn Jahre ältere Ulrich B. müssen sich seit nunmehr fünf Monaten vor dem Ingolstädter Landgericht wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz verantworten.

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