Die Arbeiten am Donautower der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte an der Saturn-Arena gehen gut voran. Einen Teil davon nutzt die VR Bank selbst, der Rest soll vermietet werden. Bislang sind von achteinhalb freien Stockwerken aber erst zwei vergeben. Die Verantwortlichen sind dennoch optimistisch.
Kommenden Dienstag steht schon das Richtfest an: Der Donautower an der Ingolstädter Saturn-Arena wächst rasant. 57 Meter hoch wird er am Ende sein; insgesamt entstehen circa 12500 Quadratmeter Bürofläche. Nach dem offiziellen Spatenstich im November 2022 will die Volksbank Raiffeisenbank (VR) Bayern Mitte, die mit dem Hochhaus ihre neue Firmenzentrale errichtet, bereits im Laufe des Jahres 2025 dorthin umziehen. „Sowohl zeitlich als auch wirtschaftlich liegt der Bau im Plan“, bestätigt Sprecherin Anna Fink gegenüber dem DONAUKURIER. Allerdings stellt sich derzeit die Frage: Was passiert mit der restlichen Bürofläche?
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Der Donautower wird insgesamt 13 Stockwerke hoch, dazu kommt ein Technikgeschoss auf der 14. Ebene. Den gesamten nordöstlich angedockten Riegelbau davon bezieht die VR Bayern Mitte, ebenso die vier unteren Stockwerke des eigentlichen Turms, dazu die Hälfte des sechsten Stockwerkes. Bleiben achteinhalb Stockwerke, die vermietet werden. Kein leichtes Unterfangen im derzeitigen Marktumfeld, wie Andreas Eisele, Präsident des Landesverbandes Bayern des BFW ((Bundesverband freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen) weiß: „Die allgemeine Lage am Bürovermietungsmarkt bleibt angespannt. Betrachtet man den bayernweiten Halbjahresvergleich von Herbst 2023 zu Frühjahr 2024, sanken die Büromieten im Schnitt.“ Aber er sagt auch: „Die Vermietung von älteren Büroobjekten mit schlechter Energiebilanz fällt immer schwerer, moderne Flächen in attraktiven Lagen werden weiterhin angefragt.“
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Beauftragt mit der Vermietung des Donautowers ist das Ingolstädter Unternehmen Immobilien Zieglmeier. Momentan seien für zwei komplette Stockwerke bereits Mieter gefunden, sagt Elena Zieglmeier. Das sind weniger als 25 Prozent der zu vermietenden Fläche. Auch wenn dieser Wert noch ausbaufähig ist, gibt sich Zieglmeier optimistisch: „Natürlich ist die Marktlage für Büroimmobilen besonders in Ingolstadt derzeit schwierig. Aber der Donautower ist ein markantes, repräsentatives Gebäude quasi als Eingangstor Innenstadt. So etwas zieht schon.“ Durch die Struktur des Gebäudes sei eine extrem flexible Raumaufteilung möglich, ergänzt die VR Bayern Mitte.
Attraktives Objekt
Darüber hinaus dürfte sich auch die Parkplatzsituation um den Donautower – abgesehen von Abenden mit Eishockeyspielen und großen Veranstaltungen in der Saturn-Arena – recht entspannt darstellen: In direkter Nachbarschaft entsteht gerade ein Parkhaus mit insgesamt 572 Stellflächen. Derzeit wird im Donautower der Quadratmeter für 17 bis 19,50 Euro angeboten – wobei die Mietpreise analog zum Gebäude von unten nach oben ansteigen. Bislang, so Elena Zieglmeier, hätten sich die Preise nicht geändert und für die Zukunft sei das auch nicht zu erwarten: „Man macht eine Wirtschaftlichkeitsrechnung auf, und am Ende kommt ein Ergebnis heraus. Da gibt es praktisch keinen Spielraum.“
Andererseits ist es auch kein Geheimnis, dass vor allem im Ingolstädter Westen derzeit viele Büroflächen leerstehen. Dafür verantwortlich: Allgemein der Trend zum Homeoffice und im Speziellen Ingolstadts Hauptarbeitgeber Audi – infolge der Errichtung neuer eigener Gebäude etwa an der Hindemithstraße oder am INCampus und infolge des Programms „Audi.Zukunft“, mit dem im Laufe der 2020er Jahre in Ingolstadt und Neckarsulm 9500 Arbeitsplätze abgebaut werden, mietet der Autohersteller immer weniger Büroflächen von fremden Anbietern an. Dazu kommt das derzeit allgemein schlechte wirtschaftliche Klima.
Vermieter weiter zuversichtlich
Bei Immobilien Zieglmeier und bei der VR Bayern Mitte gibt man sich dennoch zuversichtlich, was die Vermietung des Donautower betrifft. Immerhin vermiete man derzeit Büros, die noch geraume Zeit nicht bezugsfertig seien. „Bei so großen Bauvorhaben kann sich immer was verzögern“, so Zieglmeier: „Daher sind Mieter in derartigen Situationen grundsätzlich vorsichtiger. Aber inzwischen zeichnet sich bei Donautower ab, dass alles nach Plan verläuft. Das sollte dem Projekt bei der Vermietung Schub verleihen.“ Von Seiten der Bank heißt es sogar: „Die Nachfrage nach den Restflächen ist rege. Wir suchen uns die Mieter aus, die zu uns und dem Gebäude passen.“ Gesucht wird übrigens auch noch ein Gastronom für die Innen- und die Außengastronomie.
So geht man bei Immobilien Zieglmeier und der VR Bayern Mitte davon aus, die noch freien sechseinhalb Stockwerke in den kommenden Monaten an den Mieter zu bringen. Kein leichtes Unterfangen in der derzeitigen Situation.
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