Zwei Minuten lange „Scheißhausparole“

Fake News per Sprachnachricht: Unbekannter verbreitet Gerücht über den totalen Lockdown

19.01.2021 | Stand 19.01.2021, 7:33 Uhr
Audirpoduktion −Foto: Audi

Fake News per Sprachnachricht: Unbekannter verbreitet Gerücht über den totalen Lockdown

Von Laura Schabenberger

Heute treffen sich Bund und Länder, um über einen verlängerten und wohl auch verschärften Lockdown zu verhandelt. Und in diesem Zusammenhang kursiert eine mysteriöse Sprachnachricht in den sozialen Medien. Darin behauptet ein männlicher Unbekannter, der VW-Betriebsrat wisse von einem geplanten Total-Lockdown in Deutschland und stimme diesem zu. Der Unbekannte gibt an, er habe mit dem VW-Betriebsrat telefoniert. Er selbst arbeite in der Autoindustrie und sei daher entsprechend vernetzt. Bei seinem Gespräch habe er erfahren, dass VW mit einem harten Lockdown einverstanden sei.

Wie genau dieser aussehe, beschreibt der Unbekannte in seiner Sprachaufnahme. Etwa ab 1. Februar werde seinen Quellen zufolge die Wirtschaft vollständig heruntergefahren. Diese Maßnahme würde zwei bis vier Wochen andauern. Lediglich systemrelevante Berufsgruppen dürften weiterarbeiten. Ansonsten würden private Kontakte komplett eingeschränkt, nur ein Angehöriger jedes Haushalts dürfe boch einkaufen. "Das pfeifen die Spatzen von den Dächern", sagt der Unbekannte.

Ein Sprecher des Volkswagen-Konzernbetriebsrats dementiert die Aussagen in dieser Audio-Datei: "Das sind Fake News. Nichts davon ist wahr. Wir weisen den Mist aus dieser Sprachnachricht entschieden zurück. Es handelt sich um ein völlig frei erfundenes Gerücht, oder um es noch klarer zu sagen: um eine zwei Minuten lange Scheißhausparole." Auch Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Audi AG, entkräftet die Darstellung des unbekannten Mannes. Dabei handle es sich lediglich um ein Gerücht.

Seit dem Ausbruch des Corona-Virus muss sich der VW-Betriebsrat laut einem Pressesprecher des Konzernbetriebsrats öfter mit Falschnachrichten auseinandersetzen: "Seit dem Beginn der Pandemie sieht sich auch der Betriebsrat immer mal wieder mit Fake News konfrontiert." Aus diesem Grund veröffentlichte der Betriebsrat , anhand derer die Mitarbeiter sogenannte Fake News entlarven können. Unter anderem ist empfohlen, die Quelle der jeweiligen Nachricht zu überprüfen und zu recherchieren, ob auch seriöse Quellen ähnliche Botschaften veröffentlichen.