Zum Schutz von Tier und Mensch

02.01.2017 | Stand 09.10.2019, 3:41 Uhr

Das städtische Veterinäramt überwacht und kontrolliert nicht nur Betriebe (ty) Nahezu jede Woche finden in der Donauhalle in Ingolstadt-Weiherfeld Tiermärkte statt. Dann werden Schweine, Großvieh, Kälber, Schafe oder Ziegen aufgetrieben und versteigert. Immer vor Ort mit dabei sind Veterinäre der Stadt Ingolstadt.

Das städtische Veterinäramt überwacht und kontrolliert nicht nur Betriebe

(ty) Nahezu jede Woche finden in der Donauhalle in Ingolstadt-Weiherfeld Tiermärkte statt. Dann werden Schweine, Großvieh, Kälber, Schafe oder Ziegen aufgetrieben und versteigert. Immer vor Ort mit dabei sind Veterinäre der Stadt Ingolstadt. Sie untersuchen jedes einzelne Tier, schließlich sollen und dürfen nur gesunde Tiere verkauft werden. Die Kontrollen der Viehmärkte sind aber nur ein kleiner Teil der umfangreichen Arbeit des städtischen Veterinäramtes, das am Gesundheitsamt angesiedelt ist. Um für das Wohl der Tiere und nicht zuletzt damit auch die Gesundheit des Menschen zu sorgen, erfüllen die Amtstierärzte eine ganze Reihe wichtiger Aufgaben. Dazu gehören die Tierseuchenbekämpfung und der Tierschutz, die Lebensmittel- sowie die Arzneimittelüberwachung.

Die klassische Kontrolle von Höfen nimmt dabei nur eine untergeordnete Rolle ein. Der Grund dafür ist die recht geringe Anzahl: In Ingolstadt gibt es gerade einmal noch etwa 50 landwirtschaftliche Betriebe. Diese werden aber natürlich stichprobenartig oder nach besonderen Vorfällen genau unter die Lupe genommen. Anders sieht es bei verarbeitenden Betrieben aus. In Ingolstadt gibt es zwei Schlachthöfe sowie Zerlegungsbetriebe, ein sensibler Umgang mit den Tieren ist da oberstes Gebot. Das Veterinäramt beschäftigt deshalb amtliche Tierärzte, die täglich am Schlachthof sind.

Dabei spielt auch die Personal- und Betriebshygiene eine große Rolle. Zusätzlich wird auf die betriebsinterne Eigenverantwortlichkeit gesetzt, die wiederum auch amtlich kontrolliert wird. Ebenfalls regelmäßig untersucht werden größere Einrichtungen wie die Küche des Klinikums, aber auch Metzgereien. Mit diesen Maßnahmen wird die Lebensmittelproduktion überwacht und aktiver Seuchenschutz betrieben. Um im Seuchenfall – wie aktuell bei der Vogelgrippe – schnelles und effektives Handeln gewährleisten zu können, wird eng mit anderen Ämtern der Stadt, den Nachbarlandkreisen, dem Katastrophenschutz, der Polizei, der Regierung von Oberbayern und den Ministerien zusammengearbeitet.

Zur Aufgabe der Veterinäre gehört aber auch der Tierschutz. So werden regelmäßig Fachgeschäfte und Zoohandlungen kontrolliert, die Haustiere verkaufen, aber auch Betriebe wie der Zoo Wasserstern oder in der Stadt gastierende Zirkusse. Im Fokus stehen dabei die Haltungsbedingungen, die Unterbringung und Versorgung der Tiere. Einen sehr großen Teil der Arbeit nimmt aber vor allem der private Bereich ein, also die Kontrolle von Heimtierhaltungen, vom Hund über Vogel und Hamster bis hin zum Reptil. Meist erfolgt dies aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung. Wenn zum Beispiel ein Bürger den Verdacht äußert, dass der Nachbar seinen Hund misshandelt, werden die Veterinäre tätig und schauen sich den Fall an. Dabei arbeiten die Experten auch mit dem Tierheim und der Hundestaffel der Polizei zusammen. Sollte sich ein entsprechender Verdacht bestätigen, können die Halter mit einer Belehrung, Bescheiden, Zwangsgeld oder im Extremfall auch mit der Tierwegnahme bestraft werden.