Wirrwar um die Inzidenz

7-Tages-Wert von RKI und LGL weichen in Ingolstadt stark voneinander ab

18.03.2021 | Stand 18.03.2021, 21:31 Uhr
−Foto: Pixabay

7-Tages-Wert von RKI und LGL weichen in Ingolstadt stark voneinander ab

Von Ruth Stückle

Wirrwarr um die 7-Tages-Inzidenz in Ingolstadt: Den dritten Tag in Folge klafft zwischen dem 7-Tages-Wert pro 100 000 Einwohner, den das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das maßgebliche Robert Koch-Institut (RKI) für Ingolstadt angeben, eine Lücke. Kleinere Differenzen sind aufgrund der Datenübermittlung normal. Doch bereits am Mittwoch war der Unterschied groß: Während das RKI einen Wert von 40,8 meldete, kam das LGL auf 56,77. Am Donnerstag drifteten die Werte noch weiter auseinander. Zwar war das RKI-Dashboard aufgrund "technischer Probleme", wie es aus der RKI-Pressestelle hieß, außer Betrieb, auf der Homepage waren die aktuellen Zahlen jedoch ab Mittag zu finden. Für Ingolstadt wurde eine Inzidenz von 42 angegeben, das LGL meldete 63,3. Die absoluten Zahlen, die bei den Organisationen für die letzten sieben Tage vermerkt waren, differierten um 31 Fälle.

Soweit der verwirrende Stand der Dinge. Doch woran liegt es? Und welche Konsequenzen hat das für die angesichts der sich aufbauenden dritten Welle wohl anstehende Verschärfung der Corona-Maßnahmen? Für ihre Berechnung ziehen sowohl LGL als auch RKI die amtliche Einwohnerzahl vom 31. Dezember 2019 heran. In Ingolstadt lag diese bei 137 392. Warum die Zahlen derart abweichen, wissen weder LGL oder RKI genau. "Durch den Übermittlungsverzug kann es zu einer Unterschätzung der 7-Tage-Inzidenz kommen, insbesondere bei dynamischen Entwicklungen, da noch nicht alle Daten vollständig vorliegen", heißt es aus der Pressestelle des RKI. Generell gelte: "Die Behörden im Land- oder Stadtkreis verfügen immer über die aktuellsten Zahlen. "

Ähnlich auch die Antwort der Pressestelle des LGL. Das Landesamt melde und veröffentliche ausschließlich Fälle, die ihm über den elektronischen Meldeweg durch die Gesundheitsämter mitgeteilt wurden. Das LGL übermittele die Fallzahlen mehrmals täglich ans RKI. Aufgrund der nach wie vor hohen Zahlen könnten - auch wegen unterschiedlicher Aktualisierungszeitpunkte der Webseiten und der Veröffentlichung unterschiedlicher Datenstände - temporär Abweichungen auftreten.

"Es ist auch nicht gänzlich auszuschließen, dass eine korrekte Übertragung der Daten aus technischen Gründen verhindert wird. " Habe das LGL Kenntnis von technisch bedingten Verzögerungen beim Meldeverfahren in einem Stadt- oder Landkreis, so finde sich ein entsprechender Hinweis auf der LGL-Seite mit den Fallzahlen. Maßgeblich für die Corona-Maßnahmen seien aber in jedem Fall die Zahlen des RKI.