Wieder Ingolstädter Urlauber infiziert

14.08.2020 | Stand 14.08.2020, 18:43 Uhr
Labor −Foto: Michael Bührke / pixelio.de

(ty) Infiziert im Urlaub: Erneut sind auch in Ingolstadt Reiserückkehrer Covid-19 positiv. Unter den sechs neuen Fällen, die das städtische Gesundheitsamt am Freitag meldete, sind drei Urlaubsheimkehrer. Ob sie zu denen gehören, deren positive Corona-Tests in Bayern liegengeblieben sind, ist unklar.

"Die Labore melden den Gesundheitsämtern, wenn eine Person positiv getestet worden war. Wo sie getestet wurde, nicht", sagte Stadtsprecher Michael Klarner auf Anfrage des Donaukuriers.

In Bayern hat es bei rund 100000 Corona-Tests von Reiserückkehrern aus dem Ausland bei der Übermittlung der Testergebnisse eine schwere Panne gegeben. Urlaubsrückkehrer, die sich in den auf Geheiß von Ministerpräsident Markus Söder eilig eingerichteten Teststationen an Autobahnraststätten testen ließen, warteten tagelang vergeblich auf ihr Ergebnis. Auch 1400 positiv Getestete aus mehreren Bundesländern waren darunter. "Der Stadt liegen keine Erkenntnisse vor, ob und wie viele Personen aus dem Stadtgebiet Ingolstadt sich an Autobahnen oder Flughäfen haben testen lassen und ob diese bereits vollständig benachrichtigt wurden oder nicht", so Klarner. Dies liege nicht in der Zuständigkeit der Stadt und sie habe hier auch keinen Einblick.

Mit den sechs neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden jedenfalls ist die 7-Tages-Inzidenz am Freitag wieder angestiegen: auf 15,31. Tags zuvor lag sie bei 12,30. Der Wert zeigt die Anzahl der Infizierten innerhalb einer Woche auf 100000 Einwohner gerechnet. Die Zahlen der Infizierten der einzelnen Tage wird addiert und durch die Einwohnerzahl geteilt. Das Ergebnis wird dann mit 100000 multipliziert. Ab einem Wert von 35 tritt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Kontakt zu den betroffenen Kommunen, um Gegenmaßnahmen zu beraten. Bei einem Wert von 50 droht ein regionaler Lockdown.

Den Spitzenplatz in Bayern nimmt nach wie vor mit deutlichem Vorsprung der niederbayerische Landkreis Dingolfing-Landau ein, wo bekanntlich viele Erntehelfer infiziert waren. Auf Platz zwei folgt die Stadt Rosenheim mit einer 7-Tage-Inzidenz von 15,79, gefolgt vom Landkreis Kelheim mit 15,54. Die Stadt Ingolstadt liegt gegenwärtig bayernweit auf Platz vier.

Doch zurück zu den Zahlen in Ingolstadt und der beruhigenden Nachricht, dass im dortigen Klinikum auch am Freitag keine Patienten behandelt wurden, die Covid-19 positiv sind - seit nunmehr fünf Tagen in Folge.

Wie viele der aktuell 32 mit dem Coronavirus infizierten Ingolstädter tatsächlich krank sind und wie viele symptomfrei, geht aus dem städtischen Pressebericht nicht hervor. Die Zahl der Genesenen liegt momentan bei 516, die der mit oder an Covid-19 Gestorbenen bei 38. Der letzte in Verbindung mit dem Virus stehende Todesfall war Ende Juni. Seit Beginn der Pandemie waren 586 in Ingolstadt Gemeldete Covid-infiziert.

Aufgrund der allgemein steigenden Fallzahlen hat der Ministerrat in Bayern kürzlich beschlossen, in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis ein "Bayerisches Testzentrum" einzurichten, in dem sich jeder kostenlos testen lassen kann. Das flächendeckende Testangebot soll am Ende der Sommerferien auch für Reihentestungen von Lehrkräften und Schulpersonal sowie Erzieherinnen und Erziehern genutzt werden. Für Ingolstadt bedeutet das: Das unlängst abgebaute Testzentrum beim Audi-Sportpark wird wieder aufgebaut. Wann genau, steht noch nicht fest. Die Stadt ist dazu in Kontakt mit den zuständigen Stellen und erwartet in Kürze das Eintreffen einer ministeriellen Verfügung, so Klarner. Parallel dazu liefen lokal die organisatorischen Vorarbeiten zu Materialbeschaffung und Personalausstattung.