"Wichtiger Tag für die Energieversorgung"

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kommt zur Grundsteinlegung von Block 6 ins Kraftwerk Irsching

29.07.2021 | Stand 29.07.2021, 0:17 Uhr
Irsching −Foto: Konze

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kommt zur Grundsteinlegung von Block 6 ins Kraftwerk Irsching

Von Oliver Konze

Irsching Immer, wenn der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nach Irsching kommt, gibt es Neuigkeiten im Kraftwerk. So auch am späten Mittwochvormittag: Die wegen der Corona-Pandemie verschobene Grundsteinlegung für Block 6 wurde nachgeholt. Im Informationszentrum gab es dabei nicht nur für den stellvertretenden Bayerischen Ministerpräsidenten Gelegenheit, den Stellenwert von Block 6 für Bayern und die Energieversorgung der nahen Zukunft zu betonen.

Im Infozentrum des Kraftwerks sagte Aiwanger, dass dies ein sehr wichtiger Tag sei für die Energieversorgung in Bayern. "Block 6 hat eine Art Feuerwehrfunktion. Es muss einspringen, wenn ansonsten zu wenig Strom im Netz wäre." Aiwanger betonte, man wolle keinen Blackout riskieren, nicht einmal für Sekundenbruchteile. Daher sei Block 6 so wichtig.

Uniper-Werkleiter Oliver Schwadtke sprach bei Block 6 vom "Nachwuchs" im Kraftwerk, betonte aber auch, wie erfolgreich die Blöcke 4 und 5 nach dem langen Stillstand seit dem Re-Start im Herbst vergangenen Jahres laufen. Aiwanger: "War also nichts eingerostet?" Schwadtke: "Nein. Und darauf sind wir sehr stolz."

David Bryson, COO von Uniper, gab zu, dass er Aiwanger "heute eigentlich etwas in Bayerisch sagen wollte". Das verschob er auf das nächste Treffen. Er versprach dafür: "Uniper will bis 2035 CO2- neutral sein.Wir wollen dann in unseren europäischen Werken keine fossilen Brennstoffe mehr einsetzen." Das gefiel auch Aiwanger: Mit einer Dekarbonisierung bis 2035 wären es dann Gaskraftwerke der Zukunft, vielleicht sogar mit grünem Wasserstoff. Bryson erwähnte noch, dass mit Block 6 in Deutschland Neuland betreten werde. Es sei ein Kraftwerk, das nur für die Stabilisierung des Stromnetzes gebaut werde. Laut Bryson wird das "höchst flexible Kraftwerk" zum Oktober 2022 in Betrieb genommen.

Bernd Stöcker, Projektleiter der Baustelle, erwähnte, solche Projekte hätten vor nicht allzu langer Zeit rund acht Jahre gebraucht - von der Planung bis zur Inbetriebnahme. "Wir schaffen das in vier Jahren." Teile des Schornsteins sind auf der Baustelle inzwischen schon zu sehen.

Bürgermeister Martin Schmid freut sich natürlich über Block 6 - allein schon wegen der Steuereinnahmen für die Stadt. Aber er betonte auch, dass Block 6 erheblich zur Standortsicherung beitrage. "Der Standort entwickelt sich positiv." Beim Blick in die Zukunft verriet der Vohburger Rathauschef, dass es schon vielversprechende Gespräche mit Uniper gegeben habe - über ein Projekt mit erneuerbaren Energien.

Landrat Gürtner sagte, man brauche Block 6 in der Hinterhand, um die Grundlast abzudecken. Das Kraftwerk sei ein ganz wichtiger Beitrag zur Energiewende. Tim Meyerjürgens vom Netzbetreiber Tennet betonte, der Standort sei von großer Bedeutung für das deutsche Stromnetz. Tennet, "ein verlässlicher Partner in Sachen Energiewende", werde in den kommenden zehn Jahren jeweils fünf bis sechs Milliarden Euro in die Energiewende investieren.

Zum Schluss wagten alle Besucher vom verregneten Dach des Infozentrums einen Blick Richtung Baustelle. Es gab letzte Kurzinterviews, auch eine Frage zur Testpflicht an den stellvertretenden Ministerpräsidenten, dazu letzte Fotos der Lokalpolitiker für kommende Wahlkämpfe. Weg war Hubert Aiwanger. Auf ein Neues bei der Inbetriebnahme von Block 6 im Oktober 2022.