Wenn die „Tochter“ einen tödlichen Unfall verursacht

Serie von versuchten Trickbetrügereien in Baar-Ebenhausen und Wolnzach durch sogenannte „Schockanrufer“

09.07.2021 | Stand 09.07.2021, 10:54 Uhr
Telefon −Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Serie von versuchten Trickbetrügereien in Baar-Ebenhausen und Wolnzach durch sogenannte „Schockanrufer“

(ty) Am Donnerstag gegen 11.30 Uhr meldete sich eine unbekannte Anruferin bei einem 79-Jährigen aus Baar-Ebenhausen. Sie gab sich als seine Enkelin aus, sie hätte einen Unfall gehabt und würde jetzt Hilfe benötigen. Auf Nachfrage, um welche seiner Enkelinnen es sich handeln würde, erhielt er keine Antwort. Insgesamt rief die Täterin dreimal bei dem 79-Jährigen an, jeweils mit unterdrückter Nummer. Als er schließlich mit der Polizei drohte, beendete die unbekannte Anruferin das Gespräch und es kam zu keinen erneuten Anrufen mehr.

Um 13.20 Uhr erhielt dann eine 59-Jährige aus Baar-Ebenhausen einen Anruf auf ihrem Festnetz. Darin gab sich eine weibliche Person als ihre Tochter aus und erklärte, dass sie soeben einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und jetzt bei der Polizei wäre. Kurz darauf mischte sich ein männlicher Täter, der sich als Polizist ausgab, in das Gespräch ein und forderte die Zahlung von 15 000 Euro Kaution, ansonsten müsse die Tochter in Haft. Die 59-Jähriige erkannte die Betrugsabsicht und drohte mit rechtlichen Schritten, woraufhin der unbekannte Täter das Gespräch beendete.

Gegen 17.10 Uhr rief eine unbekannte Frau schließlich bei einer 70-Jährigen aus Wolnzach an, auch hier gab sie sich als deren Tochter aus und schilderte einen ähnlichen Sachverhalt. Nachdem die 70-Jährige mehrfach nach dem Namen der vermeintlichen Tochter fragte, legte die Täterin auf.

Die Polizei Geisenfeld leitete Strafverfahren gegen die bislang noch unbekannten Täter ein. Glückerweise kam es in keinem der drei bekannt gewordenen Fälle zu einer Geldzahlung durch die Geschädigten.