Weitere Vorwürfe gegen Pfaffenhofener AfD-Bundestagsabgeordneten

Die Affäre um den Pfaffenhofener AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber weitet sich aus

29.11.2020 | Stand 29.11.2020, 8:18 Uhr
Huber −Foto: ÜK-Archiv

Die Affäre um den Pfaffenhofener AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber weitet sich aus

(ty) Die Affäre um den Pfaffenhofener AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber weitet sich aus. Der CDU-Abgeordnete Michael Grosse-Brömer hatte Huber in einer aktuellen Stunde bezichtigt, fremde Büros im Bundestag betreten zu haben. Huber wies diese Vorwürfe zurück und schaltete einen Anwalt ein, um "seine rechtlichen Ansprüche geltend zu machen". Mit einem weiteren Vorwurf hat sich jetzt laut Informationen des Portals "netzpolitik.org" sogar der Ältestenrat des Bundestags befasst. Es bestehe der "Verdacht, dass er Mitarbeiter anderer Fraktionen ohne deren Einverständnis filmen ließ". Konkret soll Huber mit einer weiteren Person vor den Büros von Abgeordneten Aufnahmen gemacht haben. Dass einer seiner Begleiter mit einer Kamera ausgerüstet war, streitet Huber nicht ab. Abgeordneten sei es erlaubt, Bilder anfertigen zu lassen. Wer die Fotos aber gemacht hat, lässt Huber mit dem Verweis auf ein "schwebendes Verfahren" im Dunklen. Nur so viel: "Der, der die Bildaufnahmen gemacht hat, war kein persönlicher Mitarbeiter, aber auch kein eingeschleuster Gast", sagt Huber.

Laut dem Bericht bei "netzpolitik.org" soll Huber außerdem in einer Chatgruppe von Attila Hildmann "Druck" auf politische Gegner gefordert haben. Laut dem Bericht soll Huber in einer Telegram-Chatgruppe des Verschwörungsideologen Hildmann gegen politische Gegner mobilisiert haben.

Demnach soll Huber mehrfach dazu aufgerufen haben, politische Gegner zu kontaktieren und bei diesen "Druck" auszuüben. Huber soll zudem ein als "Brandbrief an die Regierungsfraktionen" bezeichnetes Musterschreiben in der Gruppe geteilt haben. Dieses geht laut den Metadaten der Datei auf das Abgeordnetenbüro Hubers zurück, so die Recherche des Portals. In dem Schreiben wird demnach die "Aufhebung der Epidemischen Lage von nationaler Tragweite" gefordert. Eine Liste mit zu kontaktierenden Bundestagsabgeordneten soll der Absender auch verlinkt haben. Mit "Haut rein" und "VG Johannes" habe Huber das Musterschreiben kommentiert. Laut "netzpolitik.org" versuche nun jemand, Hubers Spuren in der Chatgruppe zu verwischen. Der Abgeordnete selbst streitet demnach ab, das Schreiben geteilt zu haben. Die Plattform hat die Echtheit seines Accounts in der Gruppe allerdings nach eigenen Angaben verifiziert.