Auch nach erneuten Wasserproben gibt es keine Entwarnung: Das Abkochgebot für Trinkwasser im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Pfaffenhofen gilt weiter – und zwar wohl noch gut eine Woche lang.
Wie das Gesundheitsamt Pfaffenhofen nach Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mitteilt, gilt das Abkochgebot für Trinkwasser im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Pfaffenhofen voraussichtlich noch bis mindestens Ende nächster Woche (KW 3) weiter. Das steht nach einer großflächigen Untersuchung vom Mittwoch nun fest. Betroffen von der Anordnung sind das Stadtgebiet von Pfaffenhofen sowie die Ortsteile Sulzbach, Niederscheyern, Weihern, Heißmanning und Eberstetten (siehe Karte unten). Bei Trinkwasseruntersuchungen der Stadtwerke Pfaffenhofen wurden, wie berichtet, in den Hochbehältern geringfügige bakterielle Verunreinigungen mit coliformen Keimen festgestellt. Deshalb wurde am Mittwoch, 8. Januar, vom Gesundheitsamt Pfaffenhofen ein sofortiges Abkochgebot erlassen.
Womöglich sind Mücken schuld
Die Abkochanordnung ist laut Mitteilung des Landratsamts eine Sicherheitsmaßnahme zum Schutz der Bevölkerung. Als denkbare Ursache stehen demnach Insekten in einem Zwischenbehälter der Aufbereitungsanlage in Verdacht. Insekten können laut der Behörde durchaus Träger coliformer Bakterien sein und gerade Mücken-Weibchen könnten die Behälter als Rückzugsort genutzt haben.
Reinigungsarbeiten laufen
Maßnahmen zur Ursachenbeseitigung und Reinigungsmaßnahmen sind laut Gesundheitsamt bereits in Umsetzung. Begleitend hierzu würden weiter engmaschige Untersuchungen innerhalb der Wasserversorgung folgen. Da die Reinigungsmaßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen würden, dauere das Abkochgebot noch an, heißt es in der Mitteilung weiter.
Das rät das Gesundheitsamt:
- Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen und dann langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen.
- Nehmen Sie für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Leitungswasser.
- Für die Toilettenspülung und andere Zwecke kann Leitungswasser ohne Einschränkungen genutzt werden.
- Auch Körperpflege kann mit Leitungswasser erfolgen, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird beziehungsweise auf offene Wunden gelangt.
Hintergrund: Coliforme Keime
Coliforme Keime werden laut Gesundheitsamt als sogenannte „Indikatorkeime“ im Trinkwasser untersucht. Sie finden sich häufig in Ausscheidungen von Warmblütern wie Mensch oder Rind, aber auch in Insekten. Diese Keime können demnach ein Indikator für eine fäkale Verunreinigung, aber auch für eine Verunreinigung nicht fäkaler Herkunft sein. Coliforme Keime lösen laut Gesundheitsamt in der Regel bei gesunden Menschen keine Infektionen aus.
Bei weiteren Fragen können sich Bürger per E-Mail zu gesundheitlichen Belangen an das Gesundheitsamt Pfaffenhofen (hygiene@landratsamt-paf.de oder gesundheitsamt@landratsamt-paf.de) oder an die Stadtwerke Pfaffenhofen unter buergerkommunikation@stadtwerke-pfaffenhofen.de wenden.
PK