Warnstreik bei Wacker Neuson: Gewerkschaft und Betriebsrat sprechen vor gut 150 Zuhörern

06.03.2021 | Stand 06.03.2021, 20:10 Uhr
Fahne IG Metall Streik −Foto: Bernd Limmer

"Wir haben die Krise gemeistert, nicht die"

(ty) Am späten Freitagvormittag wären sicherlich noch mehr zum Warnstreik an das Werkstor an der Münchner Straße gekommen. Aber wegen Corona war die Teilnehmerzahl gedeckelt worden.

"Die Beschäftigungssicherung muss gestärkt werden", betonte Elvis Schwarzmair, Betriebsratsvorsitzender von Wacker Neuson in Reichertshofen. "Liebe Arbeitgeber, spielt nicht mit den Existenzen der Mitarbeiter. Es darf nicht sein, dass wir wegen der Zahlen Angst um unsere Zukunft haben müssen. " Schwarzmair sagte, der Betriebsrat habe genug Vorschläge gemacht, aber kein Gehör gefunden. Beim Rückblick auf das vergangene Jahr betonte der BR-Chef, dass Wacker Neuson "gut bis sehr gut" durch die Krise gekommen sei. "Wer im vergangenen Jahr die Suppe ausgelöffelt hat", so Schwarzmair, "brauche ich Euch ja nicht zu sagen. "

Tamara Hübner, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt, sagte: "Auch wir erkennen die aktuelle schwierige wirtschaftliche Situation an. Aber die haben nicht nur die Betriebe, sondern die haben auch die Beschäftigten. " Und sie hätten viel dazu beigetragen, dass die Unternehmen die Krise bisher gut überstanden haben. Hübner mahnte auch, die Jugend dürfe nicht zu den Verlierern der Corona-Krise werden. Dass die Arbeitgeber Urlaubs- und Weihnachtsgeld abschaffen wollen, sei eine Unverschämtheit.

Wacker Neuson-Vertrauenskörperleiter Wolfgang Strasser betonte: "Wir können ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, in guten Jahren etwas zurückzubekommen. Wir wurden stets abgewiesen. " Es sei eine Frechheit, wie schnell der Arbeitgeber-Verband Abstriche bei den Mitarbeitern einfordere. "Wer hat die Krise denn gemeistert? Die nicht. " Er warnt: "Wenn es scheppern und krachen soll: Wir wissen, wie es geht. "