Vorwurf des sexuellen Missbrauchs

Geistlicher im Bistum Augsburg mit sofortiger Wirkung vom Amt entpflichtet

10.06.2021 | Stand 10.06.2021, 12:28 Uhr
Geistlicher −Foto: Alexander Hauk / alexander-hauk.de

Geistlicher im Bistum Augsburg mit sofortiger Wirkung vom Amt entpflichtet

(ty) Ein Geistlicher des Bistums Augsburg ist von Bischof Bertram Meier mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Pfarrer und Dekan entpflichtet und damit von allen seinen Aufgaben freigestellt worden. Der Generalvikar des Bischofs von Augsburg, Harald Heinrich, hatte zuvor umgehend die dafür zuständige Staatsanwaltschaft über einen sehr ernst zu nehmenden Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Priester des Bistums in einem konkreten Fall informiert.

Entsprechend der kirchlichen Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche und den kirchenrechtlichen Normen in diesem Fall, hat der Bischof von Augsburg im Vorfeld die dafür zuständige Kongregation für die Glaubenslehre in Rom informiert und um Entscheidung gebeten. Die vom Kirchenrecht in solchen Fällen vorgesehene kanonische Voruntersuchung ist eingeleitet. Generalvikar Harald Heinrich: „Die zu Protokoll gegebenen Aussagen in diesem uns bekannt gewordenen Fall erschüttern uns zutiefst. Wir nehmen den Fall sehr ernst und werden alles daransetzen, eine durchgängige, lückenlose und transparente Aufklärung sicherzustellen.“

Über einen weiteren Einsatz des Geistlichen wird auf der Grundlage der Unschuldsvermutung nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und vor allem der finalen Prüfung des Falls durch die Kongregation für die Glaubenslehre entschieden. „Mir ist schmerzlich bewusst, dass diese Nachricht besonders für alle Gläubigen in den betroffenen Gemeinden, wie für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großer Schock sein muss. Wir bemühen uns zeitnah Klärungen über das weitere Vorgehen und die Nachfolge herbeizuführen. Dabei werden wir selbstverständlich auch die Verantwortlichen in der Pfarreiengemeinschaft miteinbeziehen“ so der Generalvikar.

Das Bistum Augsburg verfolgt im Kampf gegen Missbrauch seit langer Zeit eine Null-Toleranz-Politik und ruft dazu Betroffene auf, sich aktiv zu melden und entsprechenden Signalen sofort nachzugehen.