Ingolstadt
Vollsperrung der B13: Friedrichshofen könnte zusätzlich belastet werden

03.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:05 Uhr

Von Verkehr umtost: Stadtrat Georg Niedermeier (r.) mit Kurt Sablotny (ebenfalls B13-Anlieger) an seinem Gartentor. Foto: Silvester (Archiv)

Von Christian Silvester

Freitagmittag kurz vor dem Schichtwechsel bei Audi. Die Schlange der Autos und Laster, die sich auf der Bundesstraße 13 aus Richtung Eichstätt und Neuburg auf Friedrichshofen zubewegt, scheint kein Ende zu nehmen. Ein Fahrzeug nach dem anderen legt sich im Kreisverkehr in die Kurve.

Nur wenige biegen nach rechts auf die Ochsenmühlstraße oder nach links auf die Kriegsstraße Richtung Gaimersheim ab. Die meisten fahren geradeaus weiter Richtung Stadt; die B13 setzt sich auf der Friedrichshofener Straße fort.

Ab diesem Montag müssen sich diese Ströme anders verteilen, denn die B13 soll zwischen dem genannten Kreisverkehr und der Gabel (hier teilt sich der Weg in Richtung Eichstätt und in Richtung Neuburg) gesperrt werden – voraussichtlich bis 16. September. In dieser Zeit wird der Fahrbahnbelag erneuert und eine zusätzliche Asphaltschicht aufgetragen.

Die Anwohner leiden enorm unter dem Verkehr. Vor der anstehenden Vollsperrung wuchs die Sorge, in den kommenden zwei Wochen könnte noch mehr auf den Ortsteil zukommen. Anlieger hoffen, dass eine weiträumige Umleitung des Verkehrs aus Ingolstadt etwas Entlastung bringt. Möglichst viele Fahrer sollten – so der Wunsch – auf anderen Wegen zur Ausweichroute Richtung Neuburg und Eichstätt gelotst werden; die führt über Gaimersheim. Natürlich weiß man im geplagten Friedrichshofen, dass so etwas nicht einfach ist, weil man keinem vorschreiben kann, wie er zu fahren hat.

Aber wenigstens der Versuch, dem Ortsteil in der Zeit der B13-Vollsperrung so viele Durchfahrten zu ersparen wie möglich, wäre eine schöne Geste, sagte Stadtrat Georg Niedermeier (UWG) dem DK. An seinem Gartentürl an der Fried-richshofener Straße rauschen jeden Tag ca. 20000 Fahrzeuge vorbei. Er wundere sich, dass bei der angekündigten Umleitung des Verkehrs aus Ingolstadt außer der Friedrichshofener Straße keine weiteren Ingolstädter Straßen vorgesehen seien, sondern dafür die Kreisstraße EI5, die Gaimersheim mit Eitensheim verbindet. Der Umleitungsverkehr soll demnach via Friedrichshofen über die Kriegsstraße weiter ins Gaimersheimer Gewerbegebiet und dann wieder auf die B13 fahren. „In Gaimersheim gibt es vielleicht noch ein böses Erwachen“, sagt Niedermeier. Er erinnert sich gut daran, als vor einigen Jahren die Kriegsstraße (St 2335) neu asphaltiert wurde. „Chaotische Verhältnisse!“

Er schlägt daher vor, den Verkehr aus Ingolstadt weiträumig über die Westparkspange und die Hans-Stuck-Straße zu leiten, damit Fried-richshofen in großem Bogen umfahren wird. Der Gründer und Grandseigneur der Fried-richshofener Bürgerinitiative (FBI) merkt allgemein an: „Es enttäuscht mich, dass man sich so wenige Gedanken über uns macht. Alle sprechen von der Umfahrung Unsernherrn, aber keiner spricht von der Umfahrung Friedrichshofen.“

Auf Anfrage bestätigte Stadtsprecherin Ingrid Schmutzler: Die Umleitung führe aus Richtung Ingolstadt über die Kriegsstraße und das Gaimersheimer Gewerbegebiet – wie Mitte August angekündigt. Es sei grundsätzlich schwierig, weiträumige Umleitungen einzurichten.

Elena Merk ist die hierfür zuständige Abteilungsleiterin im Staatlichen Bauamt Ingolstadt. Sie teilte am Freitag auf Anfrage mit: „Natürlich ist die Sperrung einer Bundesstraße immer mit Unannehmlichkeiten verbunden. Für die wir aber um Verständnis bitten müssen. Nur so können wir auch langfristig ein leistungsfähiges und intaktes Netz für die Verkehrsteilnehmer zur Verfügung stellen.“ Die Umleitungsstrecke sei bereits vor Längerem an Vertreter der Stadt, der Polizei, der Verkehrsbehörde sowie an Busunternehmen etc. versandt worden, „um gegebenenfalls notwendige Änderungen oder Ergänzungen aufnehmen zu können“.

Wie man der Umleitungsplanung ihrer Behörde entnehmen könne, „haben wir bereits durch die Aufteilung der Verkehrsströme versucht, die Einschränkungen zu reduzieren und die Anlieger zu entlasten“, so Elena Merk. „Die Verkehrsteilnehmer aus Eichstätt werden über die Nordumgehung Gaimersheim über Etting nach Ingolstadt geleitet. Wie sonst auch passiert der Verkehr Richtung Neuburg und Eichstätt den Ortsteil Friedrichshofen. Die Umleitung beginnt erst am Ortsausgang von Friedrichshofen. Für die Umleitung nutzen wir vorrangig unser eigenes Straßen- und Wegenetz. Nach unserem Dafürhalten ist die Umleitungsstrecke für diese kurze Vollsperrung geeignet, den Verkehr aufzunehmen.“

Nicht auszuschließen sei natürlich, fügt die Abteilungsleiterin an, „dass sich Ortskundige noch alternative Routen suchen, um der Sperrung auszuweichen. Hierauf haben wir leider keinen Einfluss“.

DK