Voller Erfolg für Sonderimpfaktion in Neuburg

22.08.2021 | Stand 22.08.2021, 11:03 Uhr
Großen Andrang gab es bei der Sonderimpfaktion am Samstag in der Markthalle in Neuburg. −Foto: Schmitt

200 Personen nehmen Angebot an

(ty) Das Rote Kreuz hat am Samstag in Neuburg die Möglichkeit geboten, sich ohne Anmeldung gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.

Als Zeitansatz waren drei Stunden in der Markthalle geplant, was am Ende nicht ausreichte. Rund 200 Menschen nutzten das Angebot. Die Initiatoren hatten den Standort bewusst gewählt, da sich den gleichzeitig am Schrannenplatz stattfindenden Wochenmarkt als Besuchermagnet für ihre Aktion erhofften. Aber den hätte es gar nicht gebraucht. Bereits ab 8.30 Uhr wurden an zwei Stationen die ersten Injektionen gesetzt. Die Warteschlange, die sich da schon gebildet hatte, ging quer über den Schrannenplatz. Organisationsleiter Bernhard Pfahler, der mit neun ehrenamtlichen Helfern im Einsatz war, schätzte da zirka 70 Personen. Um die Wartenden vor den immer höher werdenden Temperaturen zu schützen, wurde der Anfang der Schlange in den Schatten, in Richtung Einfahrt Parkhaus, verlegt.

Eine der ersten war Carina Strauß aus Wagenhofen. Sie hatte sich um 8.50 angestellt. Nach gut einer Stunde hatte sie es geschafft und saß im Erholungsbereich im Obergeschoss der Markthalle. Sie hatte die günstige Gelegenheit genutzt und war in Begleitung ihres bereits vollständig geimpften Vaters gekommen. "Den Einstich habe ich fast gar nicht gespürt", so die 17-Jährige erleichtert. Ebenfalls mit seiner Mutter war der zwölf Jahre alte Janosch Kleinert gekommen. Er freue sich nach eigenen Worten auf die Spritze. "Und, dass ich am Montag in der Zeitung bin", so der tapfere junge Mann lachend.

Eine Frau aus Ellenbrunn, die erst kurz nach 9 Uhr gekommen war, musste bereits zwei Stunden Wartezeit in Kauf nehmen, nahm es aber gelassen. "Ich bin gekommen, um mich impfen zu lassen, und das ziehe ich jetzt auch durch", meinte sie energisch. Ihr bereits komplett geimpfter Mann nutzte die Wartezeit auf seine Weise. Er erfrischte sich in einem benachbarten Biergarten, wo er zufällig alte Bekannte getroffen hatte, mit denen er sich angeregt unterhielt. Tim Lappe aus Oberhausen stand dagegen mit gemischten Gefühlen unter den Wartenden. "Eigentlich will ich mich gar nicht impfen lassen, aber es ist für meine Arbeit erforderlich", so der 16-jährige Tanzlehrer.

Fast keiner der Aspiranten war vom Wochenmarkt gekommen. Die überwiegende Mehrzahl der Befragten hatte durch das Internet oder die Ankündigung von der Aktion erfahren. Gegen 10.30 Uhr befürchteten die Verantwortlichen, mit Johnson&Johnson könnte einer der beiden Impfstoffe vorzeitig ausgehen. Daher forderten sie vorsorglich Nachschub im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen an, der auch umgehend geliefert wurde. "Bei Biontech sehe ich heute keine Gefahr. Das kann man nach dem Auftauen bis zu 30 Tage verwenden, da habe ich noch genügend Reserven", informierte Pfahler.

Dem Stadtrat der Freien Wähler war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass es wohl keinen pünktlichen Feierabend geben würde. "Das geht heute länger", meinte er weise vorausschauend. "Eine wirklich tolle Aktion", lobte Neuburgs Dritter Bürgermeister Peter Segeth (CSU), der sich ein persönliches Bild vor Ort machte. Ihn freute vor allem die rege Beteiligung der Bevölkerung.

Erst gegen 13 Uhr wurde die letzte Impfung ausgegeben. Bis dahin hatten sich, nach Aussage Pfahlers 200 Personen an der Sonderaktion beteiligt und sich einer Schutzimpfung unterzogen.