Kuriose Strafanzeige eines Wolnzachers gegen alle, die mit Impfungen von Kindern zu tun haben
„Verbrechen gegen die Menschlichkeit“

01.02.2022 | Stand 01.02.2022, 7:55 Uhr
Das Landgericht in Ingolstadt −Foto: Stefan Eberl

Es geht um "Körperverletzung bis hin zu Tötungsdelikten" und die "Aufnahme von Ermittlungen nach allen in Betracht kommenden Delikten". Kritik an den Coronamaßnahmen äußert sich nicht nur bei den sogenannten Montagsspaziergängen. Bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt ist jetzt eine Strafanzeige eines Wolnzachers eingegangen, in der der Mann zum Rundumschlag gegen alle ausholt, die mit Impfungen von Kindern zu tun haben. Das Schreiben liegt der Redaktion vor.

Strafanzeige und Strafantrag richten sich "gegen Ärzte, Schulleiter, und Lehrer, gegen Landräte und Leiter der Gesundheitsämter, gegen Bürgermeister der Impfzentren sowie den Eltern, die ihre Kinder impfen lassen. In besonderen gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Ministerpräsident Markus Söder und sein Gesundheitsminister Klaus Holetschek, die allesamt mit großer Wahrscheinlichkeit eines Tages auch in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt sein werden", heißt es darin im Wortlaut - Grammatikfehler inklusive.

Bei der Staatsanwaltschaft ist die Strafanzeige eingegangen, bestätigt Pressesprecherin Andrea Grape. "Wir prüfen derzeit, ob ein strafbares Verhalten gegeben ist", sagt die Oberstaatsanwältin. 

Auf etwa 30 Seiten beschreibt der Mann unter anderem "Fehlannahmen" beim zugrundeliegenden Sachverhalt, die angebliche Gefährlichkeit der Covid-19-Impfung sowie eine fehlende "Einwilligungsfähigkeit" von Jugendlichen zur Impfung. Im letzten Absatz schreibt er von einem "nie dagewesenen, weltweiten Genexperiment an Menschen", das als heilbringende Schutzimpfung verkauft werde. "Der Nürnberger Kodex wird missachtet. Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Jeder der sich aktiv daran beteiligt, jeder der dieses Menschen Experiment befürwortet und unterstützt, jeder Erfüllungsgehilfe und Mitläufer ist ein Mittäter. Richter und Staatsanwälte sind da nicht ausgenommen."

Unterzeichnet ist das Schreiben mit dem Namen des Mannes. Darunter schreibt er, für wen er seiner Meinung nach spricht: "Für viele, viele und sehr besorgte Menschen." Eine Liste der Unterstützer dieser Strafanzeige aus der Hallertau werde nachgereicht. (str)